Wohnen ohne Urbanität: zu Stärken und Grenzen der Stadtsoziologie
In: Wohnen und Stadtpolitik im Umbruch: Perspektiven der Stadterneuerung nach 40 Jahren DDR, S. 11-30
Abstract
Stadtplanung und Stadterneuerung sind mehr als ein baulicher Prozeß. In diesem Bereich wird deutlich, wie eine Gesellschaft mit baulich-kulturellen Zeugnissen ihrer Geschichte umgeht, inwieweit sie demokratisch organisiert wird, inwieweit sie sozial wirkt, d.h. die legitimen Interessen der Bürger wahrnimmt. Der vorliegende Beitrag faßt die Ergebnisse verschiedener stadtsoziologischer Untersuchungen in der ehemaligen DDR zusammen, die die Wohnbedürfnisse und -ansprüche differenziert nach Lokalität, Familienstand, familialer Lebensform etc. zu erfassen suchten. Kennzeichnend ist hier die Spannung zwischen (utopischen) sozialistischen Idealen, realen Ansprüchen und den Effizienzkriterien konkreter wohnungsbaupolitischer Zielsetzungen. Insgesamt zeigt sich, daß kulturelle und ästhetische Aspekte in der standortunabhängigen Großplattentechnologie keine besondere Rolle spielten. (pmb)
Problem melden