Individuum, Klasse und Geschlecht aus der Perspektive der Kritischen Theorie
In: Die Modernisierung moderner Gesellschaften: Verhandlungen des 25. Deutschen Soziologentages in Frankfurt am Main 1990, S. 383-394
Abstract
Ausgehend von Horkheimer und Adorno werden zentrale Theoreme der Kritischen Theorie (Totalität, Vergesellschaftung, Klasse) im Hinblick auf soziale Phänomene analysiert und auf die Organisation des Geschlechterverhältnisses hin interpretiert. Es wird ausgeführt, daß die Ungleichheitslagen im Geschlechterverhältnis zu kumulativen Effekten führen: Geschlecht als strukturelles Gliederungsprinzip wirke gesellschaftlich formativ. Die Sozialisation des weiblichen Geschlechts unterscheide sich von der des männlichen durch die größere Widersprüchlichkeit: "In der doppelten Vergesellschaftung von Frauen gibt es keine Partizipation ohne Deklassierung, keine Integration ohne Segregation, keine Ausgrenzung aus einem gesellschaftlichen Bereich ohne Vereinnahmung in einem anderen." (psz)
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