Bilanz der verlorenen Zeit: Industriearbeit, Leistung und Herrschaft in der DDR und Ungarn
In: Demokratischer Umbruch in Osteuropa, S. 126-150
Abstract
In dem die DDR und Ungarn vergleichenden Beitrag wird die wachsende Ineffizienz der jeweiligen Produktionsregime unter veränderten ökonomisch-technischen Bedingungen analysiert. Beide Länder lavieren zwischen dem bedrohlich fortschreitenden Produktivitätsverfall einerseits und dem Interesse der Staatspartei am politischen Machterhalt andererseits, den eine auf unterschiedliche Weise befriedete Industriearbeiterschaft mit garantieren sollte. Ungarn unter Kadar unternahm eine Reihe betriebspolitisch relevanter Ausbruchsversuche, die indes das Regime von innen aushöhlten, ohne seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wirksam zu verbessern. Demgegenüber klammerte sich die DDR unter Honecker rigide an verkrustete Strukturen, ohne dadurch deren massive soziale Aufweichung und den abrupten Regimesturz verhindern zu können. (ICA)
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