Die Anfänge der Entwicklungspolitik in der Bundesrepublik Deutschland in den fünfziger Jahren und die Weichenstellungen für die folgenden Jahrzehnte: Ursache und Wirkung
In: Deutsche und internationale Entwicklungspolitik: zur Rolle staatlicher, supranationaler und nicht-regierungsabhängiger Organisationen im Entwicklungsprozeß der Dritten Welt, S. 13-17
Abstract
Danckwortt zeigt, daß sich seit Beginn der deutschen Entwicklungshilfe in den fünfziger Jahren und seit Gründung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) 1961 wenig an den Strukturen der deutschen Entwicklungspolitik geändert hat. Drei Faktoren bestimmten das Interesse an der Entwicklungspolitik: 1. Die Suche nach Absatzmärkten; 2. die Furcht vor der Expansion des Weltkommunismus und 3. die Umorientierung von Wohlfahrtsverbänden und kirchlichen Hilfswerken hin zu neuen Zielgruppen in der Dritten Welt. Hieraus ergaben sich institutionelle Weichenstellungen, die die deutsche Entwicklungspolitik bis heute bestimmen. Hierzu zählt der Autor: Lobby für die Exportindustrie, Stärkung der außenpolitischen Position in strategisch wichtigen Entwicklungsländern und die Schaffung einer breiten Palette von kirchlichen Hilfswerken, politischen Stiftungen sowie von privaten und staatlichen Einrichtungen der Entwicklungshilfe, die von Steuergeldern leben, aber nicht direkt der Regierung unterstellt sind. Ohne Änderung dieser Strukturen sei "Entwicklungspolitik aus einem Guß" nicht möglich. (KA)
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