Frauenbewegung in Südkorea
In: 'Dritte Welt', S. 191-202
Abstract
Um die Situation der Frauenbewegung in Südkorea zu analysieren, werden zunächst die Rolle der Frauen in der traditionellen Gesellschaft Koreas und der Wandel dieser Gesellschaft beschrieben. Es wird gezeigt, daß durch die formale Bildung Frauen immer mehr Selbstbewußtsein bekamen, daß dann im Rahmen der nationalen Befreiungsbewegung gegen die japanische Kolonialherrschaft (1910-1945) verstärkt wurde. Die Situation der Frauen in der Zeit von 1945 bis 1960 während der Teilung des Landes, des Korea-Krieges und des Umbruchs der koreanischen Gesellschaft wird beschrieben. Die Entwicklung der Frauenbewegung im koreanischen Wirtschaftswunder wird analysiert. Es wird klar, daß die radikaldemokratische Bewegung unterdrückt wurde. Als Tätigkeitsbereiche der Frauenbewegung werden genannt: (1) die Änderung der bürgerlichen Gesetzgebung; (2) die Auseinandersetzung mit frauenspezifischen Mißständen; (3) Kampf gegen den Sextourismus; (4) die wissenschaftliche Auseinandersetzung. Die Situation der heutigen Frauenbewegung wird geschildert, an der sich nicht mehr nur die Frauen der städtischen Mittelschicht, sondern auch Arbeiterinnen und Bäuerinnen beteiligen. Die heutige Frauenbewegung wird als ein Bündel von bunten Gruppen dargestellt, deren Inhalte und Arbeitsmethoden sehr unterschiedlich sind. (RW)
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