Wie sieht das Selbstverständnis der DDR-Gesellschaft aus?

In: Die Identität der Deutschen, S. 193-209

Abstract

In dem Beitrag wird gefragt, ob sich nach einer 30jährigen Sonderentwicklung die Deutschen in der DDR in dem Sinn als Deutsche verstehen, in dem in der BRD nach deutscher Identität gesucht wird. Es wird gezeigt, daß die DDR selbst stets eine DDR-deutsch ausgeprägte deutsche Identität vorgegeben hat. Das spezifische Selbstverständnis der DDR-Gesellschaft wird beschrieben. Dabei werden auch Veränderungen und Entwicklungen aufgezeigt. Zur Antwort auf die Frage, weshalb es zweifelhaft ist, ob im Hinblick auf das Selbstverständnis der DDR-Gesellschaft von Identität gesprochen werden kann, wird auf einige Umstände verwiesen, die mit den Besonderheiten der DDR zu tun haben. Der Beitrag kommt zu dem Ergebnis, daß die DDR-Gesellschaft in der Formierung, in der sie Partei und Staat halten, allenfalls imstande ist, eine fragmentierte Identität auszubilden. Insgesamt drückt das Selbstverständnis der DDR-Gesellschaft den Versuch einer Selbstbehauptung aus. (RW)