Rationalclowns: eine Kritik der behavioristischen Grundlagen der Wirtschaftstheorie
In: Analytische Politikphilosophie und ökonomische Rationalität: Verfassungen, Gerechtigkeit und Utopien. Bd. 2, S. 200-229
Abstract
In dem Beitrag werden einige Probleme untersucht, die sich aus der Konzeption vom menschlichen Wesen ergeben, die besagt, daß das erste Prinzip der Wirtschaftswissenschaft darin besteht, daß jeder Handelnde nur von Selbstinteresse getrieben ist. (Edgeworth, "Mathematical Psychics", 1881). In diesem Zusammenhang wird Edgeworths disziplinierte ökonomische Analyse betrachtet, die auf definierten Modellen von Verträgen zwischen zwei selbstsüchtigen Individuen oder zwischen zwei Typen von selbstsüchtigen Individuen beruht. Edgeworths Modell wird beschrieben. Dabei geht es vor allem um seine Auffassung vom Menschen im Kontext der modernen ökonomischen Theorie. Mit dieser Sicht wird der abstrakte Disput durchschaut, mit dem Spencer, Sidgwick u. a. sich herumschlugen: in welchem Sinn und Ausmaß egoistisches Verhalten dem allgemeinen Wohl dient. Es wird deutlich, daß die herkömmliche Theorie zu wenig Struktur hat, um das menschliche Wesen in seinem rationalen Verhalten und seinem Egoismus zu verstehen. Dabei wird die Notwendigkeit begründet, die verantwortungsbewußte Verpflichtung als Bestandteil des Verhaltens unterzubringen. Die Sicht von Verhalten wird kritisiert, die die herkömmliche Zweiteilung zwischen Egoismus und einem universalisierten Moralsystem betont. (RW)
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