Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1984

Laterale Rationalität, Politik und Wissenschaftlichkeit

In: Analytische Politikphilosophie und ökonomische Rationalität: Verfassungen, Gerechtigkeit und Utopien. Bd. 2, S. 130-185

Abstract

Der Beitrag über das Verhältnis von lateraler Rationalität, Politik und Wissenschaftlichkeit beginnt mit einer Begründung der Ablehnung von psychologisierenden Ansätzen in der rationalistischen ökonomischen Politiktheorie. Die Hinwendung zum lateralen Denken, vor allem durch die Erziehungspsychologie, wird beschrieben und an Beispielen verdeutlicht. Dabei werden die Unterschiede zwischen lateralem und vertikalem Denken aufgezeigt. Die Überlegungen werden auf den Bereich der Politik angewandt, indem folgende These entwickelt wird: Laterales Denken ist zur rationalen Durchbrechung simplistischer Logik erforderlich, um Grundannahmen zu verbreitern und Denkdimensionen zu vervielfältigen. Dies wird am Beispiel des Dilemmaspiels erläutert. Das laterale Denken wird vom Irrationalen, reinen Intuitionismus, von Spontanitätsgläubigkeit, Kreativität und der typischen Intelligenz des Humors abgegrenzt. Nach dieser Erfassung der zwei Denkweisentypen, werden die Bereiche betrachtet, auf die sie sich als Lösungsstrategien oder -methoden beziehen. Dies geschieht beispielhaft an einer Seerechtsdiskussion über den Grenzverlauf im Meer. Es wird deutlich: Je tiefer in die geometrische Lösungssuche eingedrungen wird, je eingleisiger deren Methode eingehalten wird, um so weiter rückt die vom Aufgabensteller erwartete Antwort weg. Probleme bei der Übertragung von spieltheoretischen Modellen auf die Politik werden diskutiert. Externe und spielinterne Effekte und Faktoren werden dabei berücksichtigt. Vor diesem Hintergrund wird die zweite Maxime von Descartes' Handlungsrationalität interpretiert. Abschließend wird zusammenfassend deutlich gemacht, wo laterales Denken im Alltag greift. (RW)

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