Die herrschende Klasse in der Bundesrepublik: zur Theorie und Empirie der Bourgeoisie
In: Herrschaft, Krise, Überleben: Gesellschaft der Bundesrepublik in den achtziger Jahren, S. 335-373
Abstract
Der Verfasser unternimmt eine Analyse der Bourgeoisie als herrschende Klasse, "die von wenigen Ausnahmen abgesehen in der marxistischen Gesellschaftsanalyse älteren und neueren Datums wie in der politischen Soziologie überhaupt nur ein schattenhaftes Dasein" führt. Thematisiert werden (1) Bourgeoisie und Klassenherrschaft; (2) Bourgeoisie und Bürgertum; (3) Bourgeoisie und Kapital; (4) Verbandsmacht, Selbstorganisation und Politik. Es wird u. a. festgestellt, daß die Bourgeoisie nicht als Subjekt einer irgendwie gearteten gesellschaftlichen "Entwicklung" angesehen werden kann. Ein solches Subjekt gibt es in der Bürgerlichen Gesellschaft nicht. Eine "historische Mission" hat die Bourgeoisie, wenn überhaupt, nie aus sich heraus ausgeübt. Sie ist jedoch nach wie vor Subjekt der Klassenauseinandersetzungen, der Unterwerfung der Arbeitsbevölkerung unter das Kapitalverhältnis und der Unterordnung der gesellschaftlichen Reproduktion unter die Kapitalreproduktion. Im Vergleich zur Arbeiterklasse ist sie handlungsfähig und effektiv und vermag nach wie vor die Stunde der Krise für sich zu nutzen. (TR)
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