Migration, Dürre und Hungersnot in Ost- und Süd-Ost-Afrika
In: Afrika zwischen Subsistenzökonomie und Imperialismus, S. 106-118
Abstract
Westafrika ist ein von Hungersnot und Dürre gekennzeichnetes Gebiet. Auf den ersten Blick erscheint dies als ein Fall von Umwelt-Determinismus. In der Arbeit wird nachgewiesen, daß dieses nicht so einfach der Fall ist. Ausgehend von jahrelanger Felderfahrung werden Migration, Dürre, Hungersnot und ihre Wechselbeziehungen in Kenia, Tanzania und Mozambique untersucht. Die Analyse wird in neun Thesen zusammengefaßt mit dem Ergebnis, daß zwischen Dürre und Hungersnot eine verbindende Variable gesetzt werden muß, die als Verletzbarkeit bezeichnet wird. Verletzbarkeit entsteht in der geschichtlichen Entwicklung im Verhältnis einer Klasse zu anderen Schichten der Bevölkerung und im Verhältnis zur nationalen und internationalen Klasse der Kapitalisten. Heute tritt Verletzbarkeit in Form von Marginalisierung auf. Als zweiter Aspekt des Dürre-Hungersnot-Phänomens wird der Kampf zwischen den Klassen um die Kontrolle über den Surplus, produziert durch soziale Arbeit, geschildert. Auch dieser Bereich der politischen Ökonomie wird untersucht. (RW)
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