Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1982

Der Mythos der Gewalt: Sorel ; vom Syndikalismus zum Faschismus

In: Sozialprotest, Gewalt, Terror: Gewaltanwendung durch politische und gesellschaftliche Randgruppen im 19. und 20. Jahrhundert, S. 290-302

Abstract

Es soll den öffentlichen Stellungnahmen Sorels zu den Problemen seiner Zeit nachgegangen werden. Dabei wurden die Haltung Sorels zum revolutionären Syndikalismus und zum werdenden Faschismus umrissen. Als vielleicht wesentlichster Grundzug seiner geistigen Haltung wurde der revolutionäre Konservatismus bezeichnet, der eine anti-parlamentarische und anti-demokratische Dominante ebenso aufwies wie eine des Mythos in Gestalt der Gewalt des Generalstreiks oder der Nation. Er wurde zurückgeführt auf Sorels tiefgreifende Feindschaft gegen die französische Republik und die ihr zugrundeliegende Ideologie, die er wechselweise von links wie von rechts bekämpfte. Sorels Kritik am Liberalismus und der parlamentarischen Demokratie und sein Vorwurf gegenüber der liberalen Aufklärung, einen Auflösungsprozeß eingeleitet zu haben, an dessen Ende das pure Nichts stehen müsse, wenn kein neuer Glaube an die Stelle des alten trete, wurden als letzter Sinn seines Versuchs gesehen, dem Mythos der Gewalt die ihm gebührende Rolle beim Heraufziehen eines neuen Zeitalters zu verschaffen. (HRS)

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