Persönliche Öffentlichkeiten und politische Kommunikation im Social Web
In: Wahl-Probleme der Demokratie., S. 135-147
Abstract
Eine der hervorstechendsten Folgen der digitalen Medientechnologien ist die Veränderung in den Strukturen und Funktionsweisen von gesellschaftlicher Öffentlichkeit. Das Hybridmedium Internet bietet die technologische Basis für zahlreiche Medienformate, die die Trennung zwischen interpersonaler Kommunikation, Gruppenkommunikation und Massenkommunikation verschwimmen lassen. Dadurch werden auch etablierte Grenzziehungen zwischen dem Öffentlichen und dem Privaten brüchig. Die wechselseitigen Einflüsse von medientechnologischem und gesellschaftlichem Wandel lassen sich auf vielen Ebenen untersuchen. In dem Beitrag wird insbesondere diskutiert, wie sich politische Kommunikation verändert. Dazu wird in einem ersten Schritt aus kommunikationssoziologischer Perspektive rekonstruiert, wie aus Praktiken des Identitäts-, Beziehungs- und Informationsmanagements im Internet ein neuer Typ von Öffentlichkeit entsteht, der als "persönliche Öffentlichkeit" beschrieben werden kann. Im zweiten Schritt beleuchtet der Beitrag einige Konsequenzen für die politische Kommunikation, wobei die gesellschaftliche Einbettung der Medientechnologien besonders fokussiert wird. In einem dritten Schritt werden abschließend einige Kompetenzen identifiziert und diskutiert, die an der Schnittstelle von politischer Bildung und Medienkompetenzförderung liegen und eine selbstbestimmte Teilhabe an den neuen Medienräumen erst ermöglichen. (ICB2).
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