Rußlands nationale Interessen
In: Europäische Rundschau: Vierteljahreszeitschrift für Politik, Wirtschaft und Zeitgeschichte, Band 24, Heft 3(Sommer), S. 10
Abstract
Walter Schilling warnt in seinem Aufsatz davor, im Zusammenhang mit dem Zerfall des Sowjetimperiums vom "Ende der Geschichte" zu sprechen und weist auf die sich abzeichnende Rückkehr russischer Politiker zu traditionellen Verhaltensweisen hin. Die Außenpolitik des Jelzin-Regimes deutet ebenso wie der innenpolitische Wandel darauf hin, dass die im Westen vorherrschende Vorstellung von einem machtpolitisch saturierten Russland realitätsfremd ist und Russland nicht bereit ist, westlichen Wertvorstellungen zu folgen. Die durch die Diskrepanz zwischen ihren Zielen einerseits und den derzeit noch unzureichenden Mitteln andererseits hervorgerufene Frustration dürfte die russischen Eliten zur Überwindung der Schwächen ihres Landes motivieren, was der russischen Politik eine zusätzliche Dynamik gibt und Russland zu einem kaum von außen beeinflussbaren Partner machen wird. Daraus sind für die westlichen Demokratien künftig häufigere Interessenkonflikte mit Russland zu erwarten.
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Deutsch
ISSN: 0304-2782
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