Aufsatz(gedruckt)1995

Zwischen Krieg und Frieden: die Potsdamer Konferenz 1945

In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 28, S. 13-24

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Abstract

"Die Potsdamer Konferenz vom 17. Juli bis 2. August 1945 markierte einen Wendepunkt in den Beziehungen zwischen der Sowjetunion und den Westmächten, die seit 1941 in der sogenannten 'Anti-Hitler-Koalition' miteinander verbündet waren. Nach der Machterweiterung der UdSSR im Zuge des Vordringens der sowjetischen Armee in Osteuropa war bereits auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 erkennbar geworden, daß ein neuer Ost-West-Konflikt bevorstand. Der britische Premierminister Churchill rückte deshalb schon zu dieser Zeit von Vorstellungen einer Zerstückelung Deutschlands und überhöhten Reparationsforderungen ab. Auf der Potsdamer Konferenz setzte sich diese Entwicklung nicht einfach fort, sondern gewann eine neue Qualität. Denn mit Präsident Truman, der im April 1945 den verstorbenen Franklin D. Roosevelt im Weißen Haus abgelöst hatte, führte ein neuer Mann die Verhandlungen, der weniger als sein Vorgänger von Visionen einer gemeinsamen Weltordnung geleitet war, sondern dem Vordringen der Sowjetunion mit Sinn für die Realitäten zu begegnen suchte. Die Zündung der ersten amerikanischen Atombombe am Vorabend des Beginns der Potsdamer Konferenz verlieh dieser neuen Konstellation zusätzliche Dramatik. Das Ergebnis von Potsdam war demzufolge im wesentlichen eine Besiegelung des Status quo. Dies betraf sowohl die Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als neue polnische Westgrenze wie auch den Verzicht auf präzise und umfassende Reparationsfestlegungen. Es galt der Grundsatz, daß jede Besatzungsmacht in dem Gebiet, für das sie Verantwortung trug, in der Lage sein sollte, ihre Auffassungen durchzusetzen. Damit wurden die Einflußsphären der UdSSR und der Westmächte festgeschrieben, ohne daß jedoch Optionen für die Zukunft - etwa für eine Wiedervereinigung Deutschlands - verschüttet wurden." (Autorenreferat)

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