Höhere Qualität und geringere Kosten von Kindertageseinrichtungen: zufriedenere Eltern?
In: DIW-Wochenbericht, Band 82, Heft 46, S. 1105-1113
Abstract
"Nach dem starken Ausbau der Kapazitäten von Kindertageseinrichtungen in den letzten Jahren wird in jüngster Vergangenheit in der Öffentlichkeit auch vermehrt über die Qualität dieser Angebote diskutiert. Vielfach beurteilen Experten die Qualität in deutschen Kindertageseinrichtungen (Kitas) als stark verbesserungswürdig. Neben der Expertenmeinung ist es interessant, wie Eltern als Erziehungsverantwortliche die Qualität der Kitas bewerten und ob sich dabei Unterschiede nach Bildung und Einkommen zeigen. Die elterliche Zufriedenheit mit unterschiedlichen Qualitätsaspekten steht im Mittelpunkt dieses Beitrags - dabei werten wir erstmalig Daten einer Zusatzstudie aus, die Eltern, deren Kinder eine Kita besuchen, der Längsschnittstudien des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und von 'Familien in Deutschland' (FiD) befragt. Wir untersuchen die Zufriedenheit mit Merkmalen der Kita-Organisation, der Kita- Ausstattung, der Betreuungspersonen, der Aktivitäten mit Kindern, der Elternzusammenarbeit und speziell der Kita-Kosten. Eine Zusatzanalyse zur potentiellen Zahlungsbereitschaft in Abhängigkeit vom Haushaltseinkommen liefert darüber hinaus Informationen, inwieweit Eltern bereit wären, mehr für einen Kita-Platz zu bezahlen. Die Analysen zeigen, dass bei einer generell hohen Elternzufriedenheit die Zufriedenheit mit den Möglichkeiten elterlicher Mitwirkung und den Kosten am geringsten ist. Für die Zufriedenheit mit der Kindertageseinrichtung insgesamt spielen die Kita-Kosten dagegen keine Rolle - hier sind die Personalausstattung und insbesondere die wahrgenommene Berücksichtigung von Elternwünschen zentral. Wenn Eltern nach ihrer maximalen Zahlungsbereitschaft für Kitas gefragt werden, sind besserverdienende Eltern bereit, grundsätzlich mehr für einen Kita-Platz zu bezahlen als sie es bisher tun." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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