Aufsatz(gedruckt)1975

Ökonomische Faktoren der amerikanischen Außenpolitik und Beginn des Kalten Krieges

In: Sozialwissenschaftliche Informationen für Unterricht und Studium: sowi, Band 4, Heft 1, S. 29-32

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Abstract

An Hand von neuerer amerikanischer Literatur zur amerikanischen Außenpolitik wird das 'Containment'-Konzept, das mit der Notwendigkeit der Eindämmung der ideologischen und territorialen Expansion der Sowjetunion begründet war, kritisch untersucht. Dabei wird - mit Bezug auf die Rooseveltsche und Trumansche Politik - der Versuch unternommen, auch die innenpolitischen Antriebskräfte der amerikanischen Außenpolitik in Zusammenhang mit der Entstehung des Kalten Krieges zur Diskussion zu stellen. Dieseit dem ausgehenden 19. Jahrhundert von den USA betriebene 'Open Door Policy' beschränkte sich nicht nur auf eine Krisentherapie, sondern war Bestandteil einer auf lange Sicht betriebenen Politik zur Sicherung der wirtschaftlichen Interessen. Die Durchsetzung außenpolitischer Zielsetzungen mit ökonomischen Mitteln, nötigenfalls sogar durch unmittelbaren wirtschaftlichen Druck, ist keine spezifische Nachkriegsentwicklung, sondern ist auch Bestandteil der Rooseveltschen Kriegsziele gewesen. Im weiteren wirdgeprüft, ob nach Roosevelts Tod ein Kurswechsel in der Frage der 'offenen Tür'-Politik eingetreten ist. An Hand der Anleihe- und der Lend-Lease-Problematik wird deutlich gemacht, daß die These von der ausschließlichen Verantwortlichkeit der Sowjetunion für Entstehung und Verlauf des kalten Krieges erheblich zu modifizieren ist. (NG)

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