Hausfrau und Mutter - eine "traditionelle" weibliche Arbeit aus psychologischer Sicht
In: Zeitschrift für politische Psychologie: ZfPP ; offizielles Organ der Sektion Politische Psychologie im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) ; offizielles Organ der Walter-Jacobsen-Gesellschaft e.V. für Politische Bildung und Politische Psychologie (WJG), Band 8, Heft 2/3, S. 161-172
Abstract
"Die Arbeits- und Lebensform 'Hausfrau und Mutter' steht in Zusammenhang mit der Arbeitsteilung der Industriegesellschaft. Das im 18./ 19. Jahrhundert aufkommende bürgerliche Leitbild prägt die Vorstellung, welche Arbeiten beide Geschlechter zu leisten haben. Bis heute wird die gesellschaftlich nicht sichtbare, wenig geachtete Familienarbeit i.d.R. von Frauen übernommen. Erlebensweisen und Konsequenzen dieser Lebensform werden an Ergebnissen biographischer Interviews gezeigt (n=6, standardisierter Biographie-Fragebogen und Leitfaden-Interview, hermeneutisch-analytische Interpretation). Familienmütter haben Schwierigkeiten, aus ihrer Arbeit ein Selbstwertgefühl zu entwickeln. Andererseits können sie im Zusammenleben mit ihren Kindern einen Kompetenzzuwachs erfahren. Die Sorge für Kinder kann gleichbedeutend mit emotionaler Befriedigung sein und ggf. seelische Verletzungen aus der eigenen Kindheit heilen. Die Psychologie sollte sich intensiver dieser Arbeit widmen, auf die Gefahren einseitig ausgerichteter Lebensformen hinweisen und bei der Umgestaltung der Arbeitswelt mehrdimensionale Lebensformen für beide Geschlechter fördern." (Autorenreferat)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 0942-9867
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