Die Bedeutung der Lernmotivation für die Optimierung des schulischen Bildungssystems
In: Politische Studien: Orientierung durch Information und Dialog, Band 54, Heft 3, S. 91-105
Abstract
Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Motivation als zentralem Bedingungsfaktor des Lernerfolgs in der Schule. Der Autor geht dabei auf folgende Fragen ausführlicher ein: (1) Auf welcher Art von Lernmotivation beruhen qualitativ hochwertige Lern- und Leistungsergebnisse sowie die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen? (2) Wie entwickeln sich diese motivationalen Faktoren im Verlauf der Schulzeit und welche psychologischen Faktoren sind an der Steuerung dieser Entwicklung beteiligt? Der Autor kommt zu folgenden Ergebnissen: (1) Neben den im Laufe der Entwicklung erworbenen Kenntnissen und Fähigkeiten werden die Qualität des Lernens und das jeweilige Leistungsniveau durch motivationale Faktoren ermöglicht oder begrenzt. Es gibt gute Gründe für die Annahme, dass die motivationalen Faktoren im Laufe der individuellen Entwicklung gegenüber den kognitiven Lernvoraussetzungen (z.B. Intelligenz, Begabung, allgemeine Lernfähigkeit) ein immer stärkeres Gewicht einnehmen. (2) Außerhalb der Schule beruht Lernen in der Regel auf freiwillig getroffenen Entscheidungen. Es ist durch einen hohen Grad an Selbstbestimmung und Eigenverantwortung gekennzeichnet. Die zentrale motivationale Basis für lebenslanges Lernen ist eine auf individuellen Interessen beruhende Lern- und Bildungsmotivation. (3) Befunde aus der neueren Motivations- und Interessenforschung zeigen, dass eine auf Interesse und Selbstbestimmung beruhende Lernmotivation zu insgesamt besseren und vor allem qualitativ höherwertigen Lernergebnissen führt. (ICD)
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Sprachen
Deutsch
ISSN: 0032-3462
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