Brasilien und seine Nachbarn: Zwischen regionaler Integration und nationaler Entwicklung
In: Bürger & Staat, Band 63, Heft 1/2, S. 57-65
Abstract
Die Beziehungen zwischen Brasilien und seinen südamerikanischen Nachbarstaaten haben sich im Verlauf des letzten Jahrzehnts in mehrerer Hinsicht intensiviert. [Die Autorin] beschreibt in ihrem Beitrag, wie sich während der Amtszeit von Lula da Silva eine bis dahin nicht vorhandene, südamerikanische Identität formte. Heute besitzt Brasilien eine regionale Vormachtstellung, die durch die abnehmende Bedeutung Südamerikas in der Politik der USA und durch die außenpolitische Schwäche anderer lateinamerikanischer Länder gefördert wurde. Die südamerikanische Ausrichtung Brasiliens geschieht auch im Rahmen verschiedener regionaler Systeme, unter denen die Union Südamerikanischer Nationen (UNASUR) und der Gemeinsame Markt des Südens (Mercosur) die wichtigsten sind. Brasilien nutzt diese Institutionen als Plattform für den politischen Dialog und für Konfliktmanagement, es engagiert sich bei Infrastrukturprojekten wie auch in der Entwicklungszusammenarbeit. Die regionale Integration geht jedoch letztlich über intergouvernementale Zusammenarbeit nicht hinaus, so [die Verfasserin]. Brasilien ist - trotz aller Kooperation mit seinen Nachbarn - alleine auf Erfolgskurs und erweckt damit immer wieder auch das Misstrauen anderer südamerikanischer Staaten (Original übernommen).
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Sprachen
Deutsch
ISSN: 0007-3121
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