Die Alterssicherung Selbständiger in Deutschland und in Europa: Stand und Perspektiven
In: Sozialer Fortschritt: unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik = German review of social policy, Band 58, Heft 9/10, S. 210-217
Abstract
"Angesichts des Wandels der Erwerbstätigenstruktur, veränderter Erwerbsbiografien und einer vermehrten Fluktuation zwischen abhängiger Beschäftigung und Selbständigkeit steht in Deutschland eine verpflichtende Altersvorsorge für Selbständige verstärkt in der öffentlichen Diskussion. Sozialpolitische Relevanz und Handlungsbedarf ergeben sich vor allem wegen des steigenden Anteils von Selbständigen mit niedrigem Einkommen und der damit verbundenen Gefahr zukünftig zunehmender Altersarmut. Denn in Deutschland unterliegen Selbständige - im Gegensatz zu nahezu allen anderen europäischen Ländern - in der Mehrzahl keiner gesetzlichen Verpflichtung zur Altersvorsorge. Perspektivisch stellen sich für eine obligatorische Alterssicherung Selbständiger mit einer Einbeziehung in die Versicherungspflicht der gesetzlichen Rentenversicherung oder einer Verpflichtung zur Altersvorsorge mit privatrechtlichen Altersvorsorgeverträgen bzw. zur Mitgliedschaft in - erst noch zu schaffenden - Versorgungswerken im Wesentlichen zwei Alternativen. Entscheidend dürfte in der weiteren gesellschaftspolitischen Debatte sein, ob das Ziel einer Gleichbehandlung von Selbständigen mit den derzeitigen Versicherten in der gesetzlichen Rentenversicherung als prioritär angesehen wird." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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