Aufsatz(elektronisch)2007

Spengler?

In: Merkur: deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Band 61, Heft 8/9, S. 731-741

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Abstract

Der Autor setzt sich mit Sprenglers These, dass Selbstbehauptung ohne den Einsatz von Machtmitteln nicht auskommt, auseinander und geht davon aus, dass weltanschaulich gefestigte Sozialarbeiter, Vertreter des Kirchenasyls und das aufrechte Fähnlein der Multikulturalisten sich gegen sie sträuben und auf die Vorzüge des Postheroismus hinweisen werden. Wenn darunter nur zu verstehen ist, dass wir nicht mehr willens sind, für unsere Selbstbehauptung Opfer zu bringen, dann ist Postheroismus einfach ein etwas netterer Ausdruck für das, was Spengler unser 'greisenhaftes Ruhebedürfnis' nennt. Die offensive Verteidigung unserer Dekadenz käme dann dem Versuch gleich, mangelnde Verteidigungsfähigkeit zu verteidigen. Der Spenglers Vision vom historischen Prozess, derzufolge jedes Volks eine Entscheidung treffen soll, ob es Subjekt oder Objekt im Rahmen dieses Prozesses sein will, wird die These von Adorno entgegengesetzt, derzufolge es keine 'Objekte' der Geschichte mehr gibt, sondern nur noch Subjekte, die vernünftig miteinander umgehen. Es wird argumentiert, dass das im Fall der Chinesen prinzipiell möglich ist, denn sie haben absolut nichts gegen unsere Spielregeln, deren Befolgung ihnen demnächst Macht und Reichtum bringen soll. Es wird uns aber einiges kosten. Dagegen wirft die islamische Welt sozusagen den Spieltisch um. Ihre Wut erklärt sich aus der Tatsache, dass sie bei unserem Spiel nicht mithalten kann. Sie wird nach allen uns zugänglichen Erkenntnissen (auch nach ihrer eigenen Einschätzung) weiterhin unterentwickelt bleiben, also nur durch destruktives Verhalten auf sich aufmerksam machen können. (ICG2)

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