Aufsatz(gedruckt)1998

Wege zur Identität: Eigenes und Fremdes im zeitgenössischen Konfuzianismus

In: Comparativ: C ; Zeitschrift für Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung, Band 8, Heft 3, S. 65-81

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Abstract

"Mit dem Eindringen der Westmächte in China seit Mitte des vorigen Jahrhunderts verliert die Hochkultur an Integrationspotential. Die Möglichkeit der Assimilation kultureller Fremdeinflüsse steht prinzipiell in Frage, der moralisch-religiöse Konsens der konfuzianischen Gesellschaft ist nicht länger Voraussetzung, sondern nunmehr Aufgabe. Getrieben von einem 'außer Kontrolle geratenen' historischen Prozeß kommt es zur quasi 'unchinesischen' Konfrontation von Extrempositionen, zu Grundsatzdebatten um Werte und Perspektiven der 'chinesischen Zivilisation', um das Verhältnis von Tradition und Moderne, Eigenem und Fremdem. Für die Verwalter des kulturellen Selbstbewußtseins wird die Verteidigung der über die Tradition definierten Identität gegen neue Effektivitätskriterien und Rationalisierungskonzepte zum akuten philosophischen Problem. Der Artikel versucht, das Phänomen des 'Modernen Konfuzianismus', dessen Intentionen, Diskursbedingungen und Legitimationsstrategie aus einer Skizze dieser Situation heraus vorzustellen. Verstehbar als Projekt einer Modernisierung der Extreme, demonstriert solcher Kulturkonservatismus selbst in Positionen seines Scheiterns, daß das interkulturelle Verhältnis mittels dichotomischer Idealtypen nicht mehr zu fassen ist." (Autorenreferat)

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