Delokalisierung in der erweiterten EU: Ursachen und Konsequenzen des Kapitalabflusses nach China
In: Aktuelle Ostinformationen: AO, Band 41, Heft 1/2, S. 53-64
Abstract
In dem Beitrag wird dem Phänomen der Delokalisierung nachgegangen. Es wird festgestellt, dass der Prozess der Verlagerung von Industrien, Dienstleistungen und Kapital in der Weltwirtschaft schon seit Jahren stattfindet. Zweifelsohne ist der Transfer wirtschaftlicher Aktivitäten nach China ein Prozess, der sich daraus ergibt, der wachsenden Konkurrenz und der damit verbundenen Notwendigkeit, die Produktionskosten zu senken, standzuhalten. Ungeachtet dessen verläuft die internationale Restrukturierung selten problemlos. Trotz eines beschränkten Ausmaßes, hat der grenzüberschreitende Transfer von Dienstleistungen in einigen Staaten der EU Unruhe hervorgerufen. Obschon dessen Einfluss auf die Arbeitnehmer der entwickelten Länder insgesamt eher bescheiden bleiben wird, werden doch einige davon betroffen, dass die Produktion von Dienstleistungen in anderen Ländern erfolgt. Deshalb sind Maßnahmen unabdingbar, die es erlauben, diesen Prozess fortzusetzen, wobei die Nachteile für diejenigen, die dessen negative Folgen zu spüren bekommen, allerdings abgefedert werden sollten. Export- und Importländer ziehen großen Nutzen aus dem Handel mit Dienstleistungen, der auf komparativen Kostenvorteilen beruht. Trotzdem könnten einige entwickelte Länder der Versuchung erliegen, die Delokalisierung zu beschränken. Eine solche Beschränkung stünde für ökonomische Kurzsichtigkeit und wäre Wasser auf die Mühlen der Globalisierungskritiker, die behaupten, dass reiche Länder die Globalisierung nur dann unterstützen, wenn sie hieraus direkten Nutzen ziehen können. (ICF2)
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