Die Folgen des Kosovo-Krieges
In: Wissenschaft und Frieden: W & F, Band 22, Heft 1, S. 24-27
Abstract
"Mehr als vier Jahre nach dem Kosovo-Krieg zieht der Autor eine Bilanz. Für ihn hat sich an den Debatten zum Kosovo-Krieg nicht viel verändert; sind die Argumente der Gegner und der Befürworter der Nato-Intervention allenfalls noch starrer geworden: Nur einige wenige Nebel von damals haben sich ein wenig gelichtet. Vom 1999 viel diskutierten 'Hufeisen-Plan', den der ungeschickte deutsche Verteidigungsminister Scharping der Öffentlichkeit präsentiert hatte, ist heute nicht mehr die Rede. Selbst hohe Militärs geben hinter vorgehaltener Hand zu, dass dieser angebliche Geheimplan zur Massenvertreibung der Albaner bloß ein Instrument der Desinformation war. Auch bei den Gegner der Intervention sieht der Autor ein festhalten an den 'fixen Ideen' von damals: Zur Gewissheit hat sich verfestigt, der Westen habe damals ganz Serbien besetzen wollen und seine Absicht in einen 'Annex B' des in Rambouillet verhandelten Autonomieplanes für das Kosovo versteckt. Der Autor selbst zieht eine gespaltene Bilanz. Er untersucht die Folgen für die Weltpolitik, die seiner Meinung nach, soweit sie sich überhaupt schon erkennen lassen, negativ gewesen sind, und die Folgen für die Region, die er als überraschend positiv bewertet. 'Für die Region war der Krieg ein gefährliches Abenteuer, das vergleichsweise glücklich ausgegangen ist'." (Autorenreferat)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 0947-3971
Problem melden