Aufsatz(gedruckt)1994

Möglichkeiten und Grenzen der Eingliederung von Zuwanderern in den deutschen Arbeitsmarkt

In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 48, S. 11-25

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Abstract

"Auch wenn in der aktuellen Konjunktursituation mit 3,8 Millionen Arbeitslosen kein Zuwanderungsbedarf erkennabr ist, so wird die Bundesrepublik Deutschland langfristig aus Sicht des Arbeitsmarktes doch auf Zuwanderung angewiesen sein. Möglichkeiten und Grenzen dieser Zuwanderung lassen sich vorausschauend jedoch nur dann beschreiben, wenn der Arbeitsmarkt mit seinen Angebots- und Nachfragebedingungen stärker ins politische Blickfeld gerückt wird. Zunächst ist die globale Wirtschaftspolitik gefordert, ein erreichbares Beschäftigungsziel vorzugeben oder eine Vorstellung darüber zu entwickeln, für wie viele Menschen in Deutschland Vollbeschäftigung angestrebt werden soll. Denn der Arbeitsmarkt ist nicht nur Resultante des Produktionsprozesses mit seinem tarifpolitischen Umfeld, sondern hängt auch vom verantwortlichen Handeln staatlicher Instanzen ab. Für geschlossene Integrationskonzepte sind deshalb solche Zielvorgaben notwendig. Auf der Basis der Bevölkerungsentwicklung sind Prozesse beschreibbar, die langfristig die Zuwanderung von außen ratsam erscheinen lassen. Dabei geht es ebenso um die Folgewirkungen der rückläufigen Geburtenentwicklung in der Vergangenheit wie um die Auswirkungen steigender Lebenserwartung in der Zukunft. Dazwischen liegt die Entwicklung des Arbeitskräftepotentials mit seiner intern nicht mehr umkehrbaren Schrumpfungs- und Alterungstendenz. Zuwanderung erscheint dabei nicht als Allheilmittel, sondern als notwendige Ergänzung für eine weiterhin dynamische Wirtschaftsentwicklung am Erwerbsstandort Deutschland. Denn in einem abgeschotteten Wirtschaftsraum mit sinkender Bevölkerung und alterndem Arbeitskräftepotential gerät das ökonomische Fundament einer ausreichend großen Zahl wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze ins Wanken. Unbegrenzte Zuwanderung schließlich würde eine tragfähige Entwicklung ebenso stören. Um all dies zu vermeiden, sind einwanderungspolitische Entscheidungen erforderlich, die im arbeitsmarktorientierten Teil eine bewußte und für alle erkennbare Steuerung vorsehen, wohlwissend, daß die internationale Wanderungsbewegung auch soziale und humane Fragen stellt." (Autorenreferat)

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