Zurück in den Beruf: zurück zu einer gerechteren Arbeitsteilung?
In: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Band 24, Heft 1, S. 92-99
Abstract
Mit der Geburt ihres ersten Kindes erfahren Frauen auf ihrem Berufs- und Lebensweg einschneidende Veränderungen. Mit realisierter Elternschaft übernehmen die meisten Frauen sowohl die Betreuung ihrer Kinder als auch die Hauptzuständigkeit für die Haushaltsführung. Väter dagegen ziehen sich nach der Geburt eines Kindes nicht nur aus der Hausarbeit zurück, sondern reagieren mit einem erhöhten beruflichen Engagement. Dieses Phänomen wird als 'Traditionseffekt' bezeichnet. Zwar kehren immer mehr Frauen nach dem Erziehungsurlaub bzw. der Elternzeit ins Erwerbsleben zurück, entscheiden sich jedoch in der Regel für eine langfristige Teilzeittätigkeit. Der Beitrag untersucht, welche Wirkungsmächtigkeit der 'Traditionseffekt' im weiteren Lebensverlauf von Frauen hat. Welches Selbstverständnis haben Frauen, wenn ihre Kinder heranwachsen, und in welcher Form treffen sie berufliche und familiäre Entscheidungen? Können und wollen sie an frühere emanzipatorische Bestrebungen anknüpfen? Antworten liefert eine biografieanalytische Studie zu Erwerbs- und Familienverläufen von Berufsrückkehrerinnen aus Büroberufen. Aus einer Grundgesamtheit wurde ein heterogenes Sample von 20 Personen für die Durchführung von narrativen Interviews gebildet. Der biografische Zugang ermöglichte es, die aktuellen Relevanzsetzungen und Orientierungen der Frauen mit ihren biografischen Wurzeln zu erfassen und verstehbar zu machen. Anhand der Strategie minimaler und maximaler Vergleiche der Einzelfallanalysen wurde eine Typologie mit sechs Typen von Berufsrückkehrerinnen generiert. (IAB)
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