Aufsatz(gedruckt)2006

Körper und Geschlecht: notwendige Perspektiven innerhalb der Pflegeforschung?

In: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Band 24, Heft 2/3, S. 117-128

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Abstract

Die Autorin betont die Notwendigkeit, das Verhältnis von Körper und Geschlecht innerhalb der Pflegeforschung stärker zu berücksichtigen. Denn in der Pflegewissenschaft und -praxis werden vorwiegend die Entwicklung von Pflegestandards, Pflegediagnosen, Pflegeprozessen, Qualitätssicherungsmaßnahmen oder ökonomische Fragestellungen und Aspekte des Managements thematisiert. Soziale Fragestellungen, die Aspekte sozialer Ungleichheit und die über Geschlecht und Körper vermittelten Hierarchisierungen in Bezug auf Alter(n) und Pflege werden dabei weitgehend ausgeblendet. Die Autorin skizziert die gesellschaftlichen Konnotationen von Alter(n) und Pflege und die Bedeutung von Gender in der Altenpflege. Mit Blick auf die gegenwärtige Professionalisierungsdebatte zeigt sie, dass der Ansatz von Pierre Bourdieu geeignet ist, die Zusammenhänge von Alter(n), Pflege, Körper und Geschlecht zu erhellen und damit verbundene Zuschreibungen oder Wertigkeiten aufzudecken. Dazu zählt vor allem, Körper und Geschlecht als Faktoren zu begreifen, die Machtstrukturen und Ungleichheiten über den Lebenslauf hinweg stabilisieren und kumulieren können, was zu prekären Situationen für Pflegende und Pflegebedürftige führen kann. Nach Ansicht der Autorin ist ein Rückbezug der multiprofessionellen Pflegeforschung auf soziologische, geschlechtertheoretische und leibphänomenologische Herangehensweisen erforderlich. (ICI2)

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