Aufsatz(gedruckt)1979

Wer verhalf der NSDAP zum Sieg?: Neuere Forschungsergebnisse zum parteipolitischen und sozialen Hintergrund der NSDAP-Wähler 1924-1933

In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 28/29, S. 3-21

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Abstract

Die im einschlägigen Schrifttum über das Ende der Weimarer Republik vermittelten Erkenntnisse über parteipolitische Herkunft und sozialen Hintergrund der NSDAP-Wähler sind immer noch sehr dürftig und stellen oft nur unzureichend belegte Vermutungen dar. Ziel des Beitrags ist es, diese sog. wahlhistorische Folklore mit den Resultaten neuerer Untersuchungen zu konfrontieren. Der Verfasser geht auf einige dieser Ergebnisse ein: Der größte Anteil der Wechselwähler zur NSDAP wurde nach 1928 von ehemaligen Anhängern der bürgerlichen Mittelparteien, der kleineren Interessen- und Regionalparteien, der Rechtsparteien und der SPD gestellt; nur die beiden katholischen Parteien und die KPD erwiesen sich dem Nationalsozialismus gegenüber als weitgehend immun. Bis 1932 wurde die NSDAP stärker von Männern als von Frauen gewählt; die größten Wahlerfolge erzielte die NSDAP in kleinen protestantischen Gemeinden und in den Agrargebieten Nord-, Mittel- und Ostdeutschlands. Am erfolgreichsten war der Nationalsozialismus beim Mittelstand; lediglich arbeitslose Angestellte, nicht aber arbeitslose Arbeiter wählten besonders häufig NSDAP. Die Wählerschaft der NSDAP war also heterogener und die Wählerbewegungen zur NSADP hin komplizierter, als allgemein angenommen wird. (JM2)

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