Aufsatz(gedruckt)2003

Verfolgungsnetzwerke: zur Messung von Arbeitsteilung und Machtdifferenzierung in den Verfolgungsapparaten des Holocaust

In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 55, Heft 2, S. 197-230

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Abstract

"Die Herrschaftsstrukturen des Nationalsozialismus werden in der Forschung als ein mehr oder weniger unkoordiniertes Neben- und Durcheinander, als 'Polykratie' oder gar als 'organisiertes Chaos' charakterisiert. Inwieweit diese Eigenschaften der Herrschaftsstrukturen einen intensivierenden oder abmildernden Einfluss auf die Verfolgung der Juden im deutschen Herrschaftsbereich in Europa hatten, ist unbekannt. Eine Operationalisierung des 'Polykratie'-Konzepts und eine entsprechende Messung von Struktureigenschaften des NS-Herrschaftssystems steht ebenfalls aus. In der vorliegende Abhandlung werden die Strukturen des nationalsozialistischen Herrschafts- und Verfolgungsapparates mit Hilfe des Netzwerkkonzepts als Arbeitsteilung und Machtdifferenzierung operationalisiert und es wird ein exemplarischer Versuch zu deren Messung mit der quantitativen Netzwerkanalyse dargestellt, und zwar am Beispiel der Verfolgung der christlich getauften Juden in den Niederlanden vom Sommer 1942 bis zum Frühjahr 1943. Abschließend werden die Anwendungsmöglichkeiten der Netzwerkanalyse in der Holocaustforschung und die Implikationen der in der vorgestellten Studie gewonnenen Ergebnisse für übergeordnete Fragestellungen der einschlägigen Forschung diskutiert." (Autorenreferat)

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