Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Fakten, Mängel und Reformen ; auch ein Plädoyer für eine Entideologisierung der Debatten
In: Sozialer Fortschritt: unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik = German review of social policy, Band 52, Heft 1, S. 17-23
Abstract
Ziel dieses Beitrags ist es, einen bestimmten Aspekt der Vereinbarkeit von Familie und Beruf detaillierter zu diskutieren: das Erwerbsverhalten von Müttern und das Angebot an institutionellen Betreuungsformen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Dass damit nur einer von vielen Aspekten der Vereinbarkeitsproblematik dargestellt wird, wird im ersten einleitenden Abschnitt deutlich gemacht. Im zweiten Abschnitt werden Fakten zum Status quo präsentiert, die erkennen lassen, durch welche Mängel die deutsche Situation gekennzeichnet ist. Insbesondere hier soll zu einer Entideologisierung der Debatte um die außerhäusliche Kinderbetreuung beigetragen werden. Welche Ursachen die festgestellten Mängel des deutschen Betreuungssystems haben, wird im dritten Abschnitt diskutiert, um dann im Abschnitt vier einige Ansätze für Reformen vorzustellen. Als wichtigstes Element einer Strukturänderung in diesem Politikbereich empfiehlt die Autorin einen Übergang von der Objektförderung zu einer Subjektförderung. Wird Eltern über eine Subjektförderung die Finanzierungsmacht gegeben, bestimmen sie - innerhalb eines staatlich vorgegebenen Regulierungsrahmens - selbst über die Ausgestaltung des Angebots. Die lenkende Wirkung der öffentlichen Hand und der freien Träger wird in einem solchen System ersetzt durch die steuernde Wirkung des Nachfrageverhaltens. Damit ist die Subjektförderung ein Finanzierungs- und Steuerungsinstrument, das besser in der Lage ist, das Angebot dem Bedarf anzupassen. (ICA2)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 0038-609X
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