Volkszählung 1983: Notwendigkeit und Datenschutz im Widerspruch
In: Wochenbericht / DIW Berlin, Band 50, Heft 8, S. 93-97
Abstract
"Die für den April dieses Jahres geplante Volkszählung wird zunehmend kritisiert. Schon seit längerem wird von der 'alternativen Szene' mit unterschiedlicher Begründung und mit Verweis auf das niederländische Beispiel von 1971 zu einem Boykott der Zählung aufgerufen. Nun wird aber auch in der breiteren Öffentlichkeit die Frage diskutiert, ob die Zählung überhaupt in dem vorgesehenen Umfang erforderlich sei. Befürchtet wird vor allem, daß der Schutz des erhobenen individuellen Datenmaterials vor Mißbrauch nicht gewährleistet werden könne. Freilich ist festzustellen, daß der empirischen Sozial- und Wirtschaftsforschung in der Bundesrepublik bei einem Verzicht auf diese Zählung oder einer Verringerung ihres Umfanges, Grundlagen entzogen würden, daß mit Blick auf die wirtschaftlichen Probleme unverzichtbar sind. Dies heißt keineswegs, daß die Probleme der Wahrung des Datenschutzes unterschätzt oder bagatellisiert werden sollen. Zu bedenken ist aber, daß die erfragten Tatbestände nicht die Brisanz haben, die ihnen von einer unvorbereiteten und wenig informierten Öffentlichkeit jetzt zunehmend beigemessen wird." Volkszählung, Gebäude- und Wohnungszählung, Erwerbstätigkeit, Beruf und Ausbildung, Einkommensverteilung, Arbeitsstättenzählung werden in ihrer Bedeutung für Grundlagenforschung, Politik und Planung dargestellt. (SH2)
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