Wohlfahrtsverbände als korporative Akteure: über eine traditionsreiche sozialpolitische Institution und ihre Zukunftschancen
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 26/27, S. 22-30
Abstract
"Seit der Weimarer Republik entwickelte sich der Korporatismus zwischen Sozialstaat und Wohlfahrtsverbänden - nachhaltig verstärkt durch die deutsche Vereinigung - zu einer Erfolgsgeschichte für beide Seiten. In den neunziger Jahren ist die Institution der Freien Wohlfahrtspflege unter ökonomischen Wettbewerbs- und politischen Legitimationsdruck geraten. Die Finanzierung einer rechtlich privilegierten Wohlfahrtspflege mittels Zuwendungen gilt mittlerweile als unwirtschaftlich, das Spektrum potenzieller Leistungsanbieter im Bereich öffentlicher Sozialaufgaben ist auf alle freien Organisationen, insbesondere privatgewerbliche Anbieter, ausgeweitet und sogleich einem politisch regulierten Wettbewerb ausgesetzt worden. Im Beitrag wird der Frage nachgegangen, ob diese Deprivilegierung der Freien Wohlfahrtspflege bzw. die Gleichsetzung von freigemeinnützigen und privatgewerblichen Leistungsträgern unter kostenpolitisch motivierten Wettbewerbsbedingungen der Anfang vom Ende des Korporatismus in der Sozialpolitik ist und ob in der Sozialpolitik ein freier Wettbewerb an die Stelle korporatistischer Verhandlungen tritt." (Autorenreferat)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 2194-3621
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