Berufsvorbereitende Lehrgänge - ein Beitrag zur beruflichen Orientierung Jugendlicher ohne Ausbildungsvertrag?
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 31, Heft 6, S. 332-346
Abstract
Der Artikel beschreibt und bewertet die auf dem Arbeitsförderungsgesetz basierenden und vor der Bundesanstalt für Arbeit angebotenen 'berufsvorbereitenden' Maßnahmen, die Jugendliche in einjährigen praktischen Einführungslehrgängen zu 'Berufsreife, Arbeitsfähigkeit und Vermittlungsfähigkeit' führen sollen. Diese Zielbestimmung impliziert fälschlicherweise individuell bedingte Ursachen für eine ausbleibende Ausbildungsangelegenheit. Eine Analyse konkretisierter allgemeinbildender, arbeits- und berufspädagogischer, kompensatorischer und sozialpädagogischer Ziele erweist begriffliche Unschärfen und Widersprüche, die ihre Erreichbarkeit bezweifeln lassen. Die Interpretation statistischer Daten zur neueren Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit, Arbeitsplatzangebote, sowie der tatsächlichen Vermittlungsdaten führt zu der Vermutung, daß die pädagogischen Intentionen der Berufsvorbereitung durch arbeitsmarktpolitische und schulpolitische Rahmenbedingungen außer Kraft gesetzt werden. Die politische Funktionalisierung der 'Berufslenkung', vornehmlich von Hauptschulabsolventen, wird unter den Aspekten einer kapazitiven und qualifikatorischen Steuerung kritisiert. (KHS)
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Deutsch
ISSN: 0342-300X
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