Aufsatz(gedruckt)2006

"Incivilities", Kriminalität und Kriminalpolitik: aktuelle Tendenzen und Forschungsergebnisse

In: Neue Kriminalpolitik: NK ; Forum für Kriminalwissenschaften, Recht und Praxis, Band 18, Heft 3, S. 104-109

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Abstract

Der Beitrag referiert aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema "Unordnung" (Incivilities) als Ursache von Kriminalität und geht dabei vor allem auf US-Erfahrungen und auf die dominante Stellung der "Broken-Windows-Theorie" und des "Zero-Tolerance-Modells" ein. Diverse kriminalpolitische Ansätze werden am Beispiel Hamburgs vorgestellt, wo bereits seit Mitte der 1990er Jahre eine Reihe von Implementationen solcher Handlungskonzepte in Anlehnung an die US-Modelle durchgeführt werden. Das Hauptziel dabei ist die Verhinderung von Konzentration und Verfestigung so genannter Randgruppen und das Sauberhalten repräsentativer Räume. Dabei wird eine enge Beziehung zwischen dem Grad der Unordnung im öffentlichen Raum und der (objektiven und subjektiven) Unordnung der Bürger postuliert. Die Überlegungen verdeutlichen allerdings, dass zwischen der empirischen Erforschung von "Incivility-Ansätzen" im Sinne der Broken-Windows-Theorie und der kriminal- und ordnungspolitischen Handlungsebene eine erhebliche Lücke besteht und dass manche "Incivilities" - wie Betteln - nicht Unordnung und Kriminalität verkörpern, sondern nichts anderes als eine sichtbare Erscheinungsform von Armut darstellen. (ICH)

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