Aufsatz(gedruckt)1982

Der Bund der Freunde der Sowjetunion: Organisator der Arbeiterdelegationen in die UdSSR (1929-1932)

In: BZG: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Band 24, Heft 5, S. 679-692

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Abstract

Bereits 1925 und 1926 gab es Arbeiterdelegationen in die Sowjetunion, doch diese systematisch zu organisieren war eine der Hauptaufgaben der 1928 gegründeten deutschen Sektion des Bundes der Freunde der Sowjetunion, deren Gründung die Kölner Konferenz (27. Mai 1928) voranging, auf der ein internationales Komitee geschaffen wurde, das vor allem die Freunde der Sowjetunion bei der Gründung nationaler Sektionen unterstützen sollte. Unter den Mitgliedern des Reichskomitees, des leitenden Organs der deutschen Sektion, waren bekannte Kommunisten, wie Franz Dahlem und Fritz Heckert. Bei der Auswahl der Delegierten schien es dem Bund besonders wichtig, daß gerade Arbeiter an diesen Delegationen teilnahmen, "die noch mehr oder weniger unter dem Einfluß der Gegner der Sowjetunion stehen, also in erster Linie sozialdemokratische, christliche und auch einige parteilose Arbeiter". Seit 1932 wurde jedoch zur Teilnahme eine Beschleunigung der Bezirksleitung über die Arbeit in einer revolutionären Organisation verlangt. Nach der Rückkehr der Delegation begann die "Berichterstattungskampagne", bei der die Delegierten auf Versammlungen, die großen Zuspruch hatten, von dieser Reise berichteten. Sowohl die "Berichterstattungskampagne", als auch die "Vorbereitungskampgane" waren meist mit Spendensammlungen verbunden, die den Aufbau der Sowjetunion unterstützen sollten. Außer Arbeiterdelegationen wurden auch spezifische Gruppen, wie die christliche Bergarbeiterdelegation, die Delegation der Eisenbahner oder Bauerndelegationen entsandt. Seit 1929 reiste auch regelmäßig eine Frauendelegation in die UdSSR. An der Grenze waren die Reisenden oftmals Schikanen ausgesetzt, Pässe wurden eingezogen und im November 1932 wurde die Delegation sogar festgenommen. "Die Maßnahmen sind für uns ein Beweis, daß die Kapitalisten und ihre Organe Angst haben vor der Wirkung der Wahrheit über die Sowjetunion" hieß es in einem Aufruf der Verhafteten an die Werktätigen Deutschlands und an die Arbeiter und Bauern der Sowjetunion. (WU)

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