Probleme und Quellen zur Frühgeschichte der Sozialdemokratie in Westfalen
In: Archiv für Sozialgeschichte, Band 3, S. 157-221
Abstract
Der Aufsatz untersucht die Forschungs- Literatur- und Quellenlage zur Frühgeschichte der westfälischen Sozialdemokratie. Den verhältnismäßig wenigen einschlägigen Arbeiten steht eine noch weitgehend ungenützte Fülle von Quellen in den staatlichen Archiven gegenüber, die für die Untersuchung der Parteigeschichte sehr aufschlußreich seien. Angesichts unzureichender Parteiarchive für diese Zeit seien die Verwaltungsakten staatlicher Provenienz sehr ergiebig, da sie - wie z. B. Polizeiberichte - "einen guten Einblick in die internen Vorgänge einer Partei" gewähren. Sie sollten stets als ergänzendes Material mit ausgewertet werden. Zur Unterstützung und Illustration dieser Aussage sind dem Aufsatz neun Aktenstücke aus dem Staatsarchiv Münster beigegeben, die sozialdemokratische Aktivitäten zur Zeit des Sozialistengesetzes dokumentieren. Als weitere Möglichkeiten, die Frühgeschichte der Sozialdemokratie in Westfalen zu erforschen, wird die Untersuchung von Wahlergebnissen und der Unterlagen über die Arbeitsorganisationen, die ebenfalls in den Staatsarchiven lagern, empfohlen. Zusätzlich sollten auch die Abbonnement- und Bestellunterlagen für sozialdemokratische, aber auch marxistische Literatur ausgewertet werden. Der sozialdemokratisch orientierten Unterhaltungsliteratur sowie den lokalen Blättern wird ein relativ hoher Aussagewert, vor allem für Untersuchungen der Basis, beigemessen. Die Rezeptionsgeschichte sozialdemokratischen Schrifttums ist ein Forschungsdesiderat. (LZ)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 0066-6505
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