Die Wahl zur Hamburger Bürgerschaft vom 19. Dezember 1982: Die neue Alte Mehrheit
In: Zeitschrift für Parlamentsfragen: ZParl, Band 14, Heft 1, S. 96-109
Abstract
Die Bürgerschaftswahl im Dezember 1982 hat die Unregierbarkeit Hamburgs, die sprichwörtlich gewordenen 'Hamburger Verhältnisse' nach der Wahl vom Juni 1982, beendet. Die Ausgangsposition der SPD vor der Wahl war deutlich besser als die der Christdemokraten, so kam das Ergebnis nicht überraschend. Der Wahlkampf der etablierten Parteien wurde durch bundespolitische Themen bestimmt. Die SPD konnte von der verstärkten Mobilisierung von Arbeitern und Jungwählern profitieren, während sich der Slogan der CDU - 'Gegen ein Rot/Grünes Bündnis' - als wenig zugkräftig erwies. Die Wählerschaft der Grünen Alternativen Liste ist trotz des im Wahlkampf prognostizierten Kopf-an-Kopf-Rennens relativ stabil geblieben. Die FDP mußte wegen des Koalitionswechsels in Bonn schwere Verluste hinnehmen. Sozialstrukturell hat sich die FDP-Wählerschaft der CDU angenähert. Eine genaue Analyse des Wahlverhaltens der Jungwähler zeigt, daß die Jugendlichen den etablierten Parteien keineswegs so ablehnend gegenüberstehen, wie vielfach angenommen. Das Hamburger Wahlergebnis deutet jedoch auch darauf hin, daß das Parteiensystem der Bundesrepublik vor weitreichenden Umorientierungen steht. (KA)
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Deutsch
ISSN: 0340-1758
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