Aufsatz(elektronisch)2022

Sinnverstehen unter COVID-19-Bedingungen: Ein qualitativer Zugang zu (außer)alltäglichen Erfahrungen

In: Zeitschrift für qualitative Forschung: ZQF, Band 23, Heft 2, S. 278-293

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Abstract

Im Rahmen der COVID-19-Pandemie haben sozialwissenschaftliche Zeitdiagnosen und empirische Analysen Konjunktur. Aufgrund der weitreichenden gesellschaftlichen Transformationen ergibt sich ein erhöhter Bedarf an Erklärungen. Genauso ist aber auch das Verstehen gefragt, für das klassischerweise die qualitative Sozialforschung verantwortlich zeichnet - wenn man die Teilung in eine standardisierte und eine nicht-standardisierte empirische Richtung nicht als veraltet aufgibt. Methodisch gilt es demnach zu ergründen, was der spezifische Beitrag der interpretativ orientierten Verfahrensweisen zur Aufklärung der sozialen Folgen der Corona-Pandemie bereits ist und noch sein kann. Dieser Frage möchte ich nachgehen und außerdem die Feldforschung als Möglichkeit in den Fokus rücken, sich dem spezifischen Erleben der Zäsur anzunähern. Darüber hinaus möchte ich einen ethnographischen Zugang vorstellen, der Alltagsrepräsentationen radikalisiert, um lebensweltlichen Erfahrungen nachzuspüren. Dazu deute und kontextualisiere ich Datenmaterial, in dem ein Online-Artikel rezipiert wird, als Zugang zu spezifischen Konstruktionsformen gesellschaftlicher Wirklichkeit unter Pandemiebedingungen. Der Kontrast zu prominenten makrosoziologischen Zuschreibungen könnte kaum größer sein, dafür gerät ein besonderer Aspekt der Krise und ihrer Bewältigung in den Blick: der Übergang von abstrakten Welterkenntnissen in subjektbezogenes Wissen.

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