The Refiguration of Spaces and the Refiguration of Epistemic Cultures: The Changing Balance of Involvement and Engagement in Fundamental and Applied Research
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 22, Heft 3
Abstract
Dieser zweite FQS-Schwerpunkt zum Thema "Die Refiguration von Räumen und Kulturvergleich" unterscheidet sich vom ersten dadurch, dass die Autor*innen 1. aus anderen Disziplinen stammen, 2. weniger die zeitlichen, dafür stärker die räumlichen Aspekte der Refiguration von Räumen betonen sowie sich 3. stärker auf Vergleichspraktiken von Forschenden statt auf den Vergleich substanzieller Unterschiede im Gegenstandbereich konzentrieren. Wie stark sich Praktiken von Forschenden unterscheiden können, wird durch den Vergleich von Grundlagenwissenschaften wie der Soziologie mit angewandten Wissenschaften wie der Stadtplanung deutlich. Wir veranschaulichen dies, indem wir zunächst zeigen, dass Forschende in ihrer Praxis eine Balance zwischen Engagement und Distanzierung im Sinne von Norbert ELIAS (2007 [1987]) herstellen müssen. Wissenskulturen von Disziplinen unterscheiden sich durch spezifische Balancen von Engagement und Distanzierung. Wir erläutern am Beispiel eines Vergleichs der deutschsprachigen Soziologie und der Stadtplanung, wie in Grundlagenwissenschaften und angewandten Wissenschaften in der Forschungspraxis diese Balance zwischen Engagement und Distanzierung austariert wird und wie sich diese Balance im Zuge der Refiguration von Räumen wandelt. Wir diskutieren abschließend, wie Unterschiede in der Balance von Engagement und Distanzierung in verschiedenen Wissenskulturen die Wechselwirkung zwischen Praktiken des Vergleiches und der Refiguration von Räumen beeinflussen sowie welche Fragen sich für die künftige Forschung stellen.
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