Aufsatz(elektronisch)2015

(K)ein Ende des Schreckens? Therapeutische Arbeit mit Familien von Opfern der NS-Euthanasie

In: Psychologie & Gesellschaftskritik, Band 39, Heft 4, S. 45-60

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Abstract

In diesem Artikel wird der aktuelle Stand der Beforschung des Schicksals psychisch kranker Menschen an der psychiatrischen Abteilung des Klinikum Klagenfurt am Wörthersee während des Nationalsozialismus skizziert. Sterilisationen basierend auf dem Erbgesundheitsgesetz, Deportation und Tötung im Schloss Hartheim bei Linz, aber auch Transporte nach Klagenfurt und Tötungen in Krankenhausabteilungen sind dokumentiert. Der Autor beschreibt die diesbezügliche Tätigkeit der letzten Jahre analog zum Therapieansatz von traumatisierten Menschen: Sichern, Durcharbeiten und Wiederanknüpfen. Sichern des historischen Archivs, Sichern der bisherigen Forschungsergebnisse, Sichern der bisher gesetzten Zeichen, Durcharbeiten der Krankenakten, aber auch Begleitung der Familien, die Opfer zu beklagen haben. Das Vorgehen der rekonstruktiven Biographiearbeit gemeinsam mit Angehörigen zeigt, wie Trauerprozesse unter Berücksichtigung der transgenerationalen Weitergabe psychischer Strukturen von psychiatrischen Abteilungen aus proaktiv gestaltet werden können. Das Wiederanknüpfen wird repräsentiert durch Schritte in die Gegenwart und in die Zukunft: Aktuelle Forschungsprojekte und das Ringen um Entstigmatisierung und Schritte in eine Modernisierung der psychiatrischen Versorgungslandschaft in Kärnten runden das Thema ab.

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