Aufsatz(elektronisch)2012

Das griechisch-deutsche Missverständnis: Auswirkungen der Krise auf das Deutschland-Bild in Griechenland

In: DGAP-Analyse kompakt, Band 8

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Abstract

Die Idee einer griechischen europäischen Identität ist im Zuge der Krise ethnozentrischen Stimmungen und einer wachsenden Abneigung gegenüber allen "Fremden" gewichen. Die Vertreter der EZB, der Europäischen Kommission und des IWF wurden im öffentlichen Diskurs dämonisiert. Doch es ist Deutschland, Europas führende Wirtschaftsmacht, das als das "Andere" ausgemacht wurde, als Synonym für das "Böse" und als Hauptverantwortlicher für das griechische Drama. Drei Hauptkritikpunkte werden genannt: Berlins angeblich verspätetes Handeln Anfang 2010, Deutschlands vermeintliche Unnachgiebigkeit, einen Wachstumsplan zu akzeptieren, der dem bankrotten Land helfen würde, einen Weg aus der Krise zu finden, und Deutschlands mutmaßliche Strategie, sich einer aggressiven Rhetorik gegenüber der Hellenischen Republik zu bedienen, um daraus unmittelbaren politischen Nutzen bei der heimischen Wählerschaft zu ziehen. Ohne Zweifel: Griechenland muss grundlegende wirtschaftliche, politische und soziale Reformen durchführen und dabei akzeptieren, dass diese Reformen in seinem eigenen Interesse liegen. Und Deutschland sollte weiter daran arbeiten, Zeichen des gegenseitigen Respekts zu setzen und glaubwürdig zu demonstrieren, dass es gewillt ist, bestehende Missverständnisse zu klären.

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