Aufsatz(elektronisch)2006

Dentaltourismus in Ungarn: Bestandsaufnahme und Perspektiven einer neuen Form des Gesundheitstourismus

In: Europa Regional, Band 14.2006, Heft 3, S. 132-142

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Abstract

Der Zahnarzttourismus nach Ungarn entwickelt sich nach anfänglichen Akzeptanzproblemen zu einem wachsenden und juristisch abgesicherten Tourismussegment. Dafür bildet die jüngste Rechtssprechung des Europäischen Gerichtshofs zur grenzüberschreitenden Patientenmobilität die Grundlage. Den zentralen Motivationsgrund bildet das Preisgefälle zwischen Ungarn und den westeuropäischen Staaten, das insbesondere durch niedrigere Personal- und Betriebsführungskosten entsteht. Ziel der Untersuchung war die Erforschung und Systematisierung von Umfang und Ausprägungen sowie die Ableitung der regionalen Effekte des Dentaltourismus in Ungarn. Dazu wurden in drei ungarischen Städten, die sich in ihrer dentaltouristischen Ausrichtung unterscheiden, drei Typen von Dentaltouristen analysiert. Durch ihre heterogenen Merkmale haben sie unterschiedliche Auswirkungen auf die regionale Wertschöpfung jenseits der Zahnbehandlung. Die Stadt Mosonmagyaróvár ist auf Kurzzeitdentaltouristen ausgerichtet. Hier entstehen aufgrund geringer Aufenthaltsdauer wenige indirekte ökonomische Effekte. Héviz zielt auf Kurtouristen ab. In dieser Gemeinde werden deutlich umfangreichere Effekte generiert, was v.a. auf die lange Verweildauer zurückzuführen ist. Die Zahnbehandlung der Touristen ist jedoch meist ein Nebeneffekt des ohnehin geplanten Kuraufenthalts. Einen Sonderfall bildet die Hauptstadt Budapest. Hier sind auch langfristig positive ökonomische Effekte zu erzielen, da die Zahnbehandlung die städtetouristischen Aufenthaltszeiten verlängert und sich bereits eine Entwicklung zum qualitätsorientierten Dentaltourismus abzeichnet. (Autorenreferat)

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