Delphi und Kognitionspsychologie: ein Zugang zur theoretischen Fundierung der Delphi-Methode
In: ZUMA Nachrichten, Band 19, Heft 37, S. 8-34
Abstract
'Die Delphi-Methode ist ein vergleichsweise stark strukturierter Gruppenkommunikationsprozeß, in dessen Verlauf Sachverhalte, über die unsicheres und unvollständiges Wissen existiert, von Experten beurteilt werden. Die Delphi-Methode wird in den deutschen Sozialwissenschaften bislang kaum angewendet. Der Grund für diese Zurückhaltung dürfte u.a. in der vorhandenen Ungewißheit über die theoretischen Grundlagen und methodischen Prinzipien bei der Anwendung der Methode zu finden sein. Solche Vorbehalte können nur durch eine Evaluation der Delphi-Methode und durch empirische Tests abgebaut werden. Dies gilt sowohl für die Behebung des Theoriedefizits als auch für die methodologische Aufarbeitung. Daraufhin können sich u. E. spezifische Gebiete im Rahmen der sozialwissenschaftlichen Forschung erschließen, für die der Einsatz von Delphi geeignet ist. Der Artikel wird zeigen, daß die Nutzung kognitionspsychologischer Erkenntnisse, insbesondere die Theorie mentaler Modelle, neue Möglichkeiten eröffnet, um einige wesentliche Aspekte der Funktionsweise von Delphi zu erklären. Anschließend werden die Ergebnisse eines Experiments zur empirischen Validierung unserer theoretischen Annahmen vorgestellt.' (Autorenreferat)
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