Sammelwerksbeitrag(elektronisch)2003

Informatisierte Arbeit und flexible Organisationen: Unterwerfung, Distanzierung, Anerkennungskämpfe

In: Subjektivierte Arbeit : Mensch, Organisation und Technik in einer entgrenzten Arbeitswelt, S. 21-43

Abstract

"Subjektivierung von Arbeit wird in der aktuellen arbeits- und industriesoziologischen
Diskussion überwiegend verstanden als erweiterte und vertiefte Zugriffe
von Unternehmen auf subjektgebundene Leistungen und Ve rmögen bzw. als
Formierung der Subjektivität (vgl. die Beiträge in Moldaschl/Voß 2002). Dabei
hat sich der Akzent der Diskussion in den 90er Jahren vom Unternehmen hin zur
Orientierung der Subjekte auf den Markt, zur Konstitution unternehmerischer
Subjekte verschoben. Erst neuerdings finden sich (wieder) Thesen, die die Entfaltungspotenziale
und -ansprüche subjektivierter Arbeit und Organisation
akzentuieren (Lazzarato 1998; Adler 2001a und b; Hancock/Tyler 2001; Pongratz/
Voß 2003) und deren Potenzial für soziale Transformation hervorheben.
In diesem Beitrag soll die Frage nach Unterwerfung oder Entfaltung modifiziert
werden auf die Frage nach der Verteilung von Entfaltungschancen, sozialen
Möglichkeiten solcher Subjektivierungsprozesse und den sozialen wie subjektiven
Voraussetzungen dafür. In der Empirie neuer und flexibilisierter alter Beschäftigungsverhältnisse
(Telekom und Callcenter) finden wir subjektgebundene
Ansprüche auf Anerkennung und Entfaltung, die nicht in der "Internalisierung
des Marktes" (Moldaschl 1998) aufgehen: Bewegungen der Distanzierung, des
sorgsam-haushälterischen Umgangs mit Optionen und der eigensinnigen Aufwertung
ästhetischer Bezüge auf Arbeit – bis hin zu aktivistischen Aufbrüchen
zwischen Arbeitskampf und sozial bewegter Unternehmensgründung." (Autorenreferat)

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