Die Ordnungsethik plädiert nicht für maßlose Gier, sondern für eine sorgsame Vermeidung intentionalistischer Fehlschlüsse
In: Diskussionspapier des Lehrstuhls für Wirtschaftsethik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 2015,6
In: Diskussionspapier des Lehrstuhls für Wirtschaftsethik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 2015,6
In der "Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik (zfwu)" hat Hermann Sautter der Ordnungsethik jüngst vorgeworfen, maßlose Gier zu propagieren. Dieser Vorwurf beruht auf einem grundlegenden Missverständnis, das in diesem Beitrag ausführlich erläutert wird. Zum einen wird gezeigt, dass das Missverständnis darin besteht, innerhalb jenes Tradeoff-Denkens zu verharren, zu dem die Ordnungsethik eine orthogonale Positionierung einnimmt. Zum anderen wird darauf hingewiesen, dass das Miss-verständnis aus dem intentionalistischen Fehlschluss folgt, systemische Wettbewerbsergebnisse nicht auf die Anreize der handelnden Akteure, sondern stattdessen auf ihre (vermuteten) Motive zuzuschreiben, wobei offenbar übersehen wird, dass die Ord-nungsethik aus genau diesem Grund: intentionalistische Fehlschlüsse zu vermeiden, Wettbewerbsergebnisse auf Institutionen statt auf Intentionen zurechnet.
In: Diskussionspapier des Lehrstuhls für Wirtschaftsethik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 2015,6
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