Wissenssendungen in der Wahrnehmung Jugendlicher: eine Rezeptionsstudie zur Vermittlungsleistung und Attraktivität zweier Wissenssendungen im deutschen Fernsehen
Abstract
Inhaltsangabe:Einleitung: Relevanz des Themas: Galileo, Wunderwelt Wissen, Planetopia, Abenteuer Wissen… - diese Aufzählung von Wissenssendungen im deutschen Fernsehen ließe sich gefühlt noch unendlich weiterführen. Nicht erst seit gestern erleben solche Fernsehformate einen regelrechten Hype. Mit dem Anspruch unserer Gesellschaft nach ständiger Weiterbildung, nach 'lebenslangem Lernen', sieht sich heutzutage jeder konfrontiert. In dieser Zeit scheint das Konzept des 'Lernen mit dem Fernsehen' ein kluger und durchaus lohnenswerter Schachzug zu sein. Information wird in den Mantel der Unterhaltung gepackt und da der gemeine Konsument bekanntlich dazu neigt stets den geringsten Weg des Widerstandes zu gehen, scheint diese Marketingstrategie durchaus aufzugehen: Das Angenehme -der Fernsehkonsum- wird mit dem Nützlichen -dem Lernen- verbunden. Bernd Gäbler, Geschäftsführer des Adolf Grimme Institut, erscheint 'die Situation paradox: Während viele Bildungseinrichtungen über mangelnde Lernmotivation klagen, lässt sich im Fernsehen eine neue Bildungskonjunktur mit neuartigen medialen Wissensangeboten beobachten.' Für das Fernsehen spricht in diesem Zusammenhang die Möglichkeit mithilfe einer Vielzahl von filmischen Darstellungsmitteln komplexe Inhalte anschaulich darzustellen, sie dem Zuschauer buchstäblich vor Augen zu führen. Doch dieser Vorteil wird in einigen Fällen zum Nachteil, da 'Fernsehjournalisten mittlerweile einem regelrechten Visualisierungszwang unterliegen - es müssen auch an den Stellen Bilder gezeigt werden, wo es eigentlich kein einschlägiges Bildmaterial gibt'. Auch wenn das Genre der Wissenssendungen lange Zeit ein Privileg der öffentlich-rechtlichen Sender mit Sendungen wie dem Telekolleg war, bedienen sich seit der zweiten Hälfte der 1990er Jahre auch die privaten Sender dieser Gattung. Gerade 'die Bedeutung der Themen und ihre Vernetzung mit fast allen gesellschaftlichen Bereichen verursachte den Boom der Wissenschaftsberichterstattung im Fernsehen und die wachsende Anzahl an Wissensformaten'. Die Konzeptionen der Sendungen beziehen sich dabei auf ganz unterschiedliche Bereiche: Während die Einen versuchen, komplexe Sachverhalte wissenschaftlich vertieft und korrekt darzustellen bzw. zu erläutern, verfolgen andere vielmehr die Taktik 'Wissenschaft light', indem mehr alltagsnahe Inhalte thematisiert und Tipps gegeben werden. Ob für Kinder oder Erwachsene, für jeden scheint etwas Passendes dabei zu sein. Dies wirft jedoch zugleich die Frage auf, ob wirklich für jeden etwas Passendes dabei ist? Bei der genaueren Betrachtung der Bandbreite an Wissenssendungen fällt auf, dass es zwar eine Vielzahl an Sendungen gibt, die explizit für Kinder konzipiert wurden, doch lässt sich dies nicht auf die jugendliche Zielgruppe übertragen. Es stellt sich die Frage, ob Wissenssendungen für Erwachsene auch für Jugendliche in Punkto Themen und Aufmachung interessant und ansprechend sind und ob vermittelte Wissensinhalte von Jugendlichen auch verstanden werden. Inwiefern wirken sich hierauf beispielsweise das Vorwissen und der Bildungshintergrund von jungen Rezipienten aus und inwieweit wird die Vermittlung von Wissen durch Parameter, wie die Art der Ansprache, die Präsentation von Lerninhalten und die Aufmachung der Sendung für jugendliche Rezipienten beeinflusst? Bemerkung: Die Grundlage der Arbeit bildet eine qualitative und quantitative Rezeptionsstudie, die im Jahr 2008 im Rahmen eines Praktikums beim Internationalen Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen beim Bayerischen Rundfunk (IZI) konzipiert und durchgeführt wurde. Der Untersuchungsgegenstand der Studie besteht aus den beiden Sendungen Quarks Co. (WDR) und Mythbusters–Die Wissensjäger (RTL2). Untersucht wird damit je ein Repräsentant des öffentlich-rechtlichen und einer des privaten Fernsehens mit einer Sendelänge von ca. 45 Minuten. Beide Sendungen sind nicht speziell für Jugendliche konzipiert. So kommen beispielsweise keine jugendlichen Hauptpersonen vor. Die Beliebtheit der Sendung wurde über Screenings mit knapp 200 Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 erhoben. Die Intention beider Formate ist es, Wissenschaft möglichst attraktiv darzustellen und Wissen –im weitesten Sinne- zu vermitteln. Sie bedienen sich zweier unterschiedlicher Konzepte: Quarks Co. beruht auf Wissenschaftsnähe, Experimenten und Faktenwissen, das mithilfe von Experten weitergegeben wird. Mythbusters–Die Wissensjäger dagegen setzt praxisnahe Personalisierung ein und stützt sich -mehr oder weniger- auf die Vermittlung einer Lernstrategie. Bei der Auswahl der jeweiligen Folge wurde besonderes Augenmerk auf die naturwissenschaftliche Verankerung gelegt. Beide Folgen wurden auf Grund der behandelten physikalischen Thematik ausgesucht. Die Quarks Co.-Folge ausgestrahlt am 8. Juli 2008, behandelt das Thema Blitze. Die untersuchte Folge der Serie Mythbusters–Die Wissensjäger vom 9. Dezember 2007 überprüft zwei 'populäre Mythen' zum Thema Auftrieb. In Form einer quantitativen und qualitativen Studie wurde untersucht, welches Konzept bei den Jugendlichen besser ankommt und welches Konzept das Verständnis der vermittelten Wissensinhalte mit größerem Erfolg erreicht. Die Daten der Studie werden im empirischen Teil der Arbeit verwendet und die Ergebnisse sollen auszugsweise vorgestellt werden. Wegen der geringen Fallzahl sind die Ergebnisse lediglich als Trendaussagen zu werten. Teile der Studie wurden bereits in TelevIZIon 21/2008/2 veröffentlicht. Zielsetzung: Das Ziel der Arbeit soll eine vergleichende Darstellung zweier aktueller Wissenssendungen im deutschen Fernsehen sein. Gerade auf Grund der Tatsache, dass beide Sendungen nicht für Jugendliche gemacht wurden, besteht der Anspruch herauszuarbeiten, auf welche Weise mit der Vermittlung von Wissen umgegangen wird und wie diese von jugendlichen bildungsnahen und –fernen Rezipienten angenommen wird. Vor dem Hintergrund, dass Aufmerksamkeit im Verstehens- und Lernprozess eine basale Rolle spielt, sollen ferner Momente aus beiden Sendungen abstrahiert werden, die sich aufmerksamkeitsgewinnend bzw. –verlierend auswirken. Darüber hinaus ermöglicht die Programmauswahl eine vergleichende Analyse der Wissensvermittlung eines öffentlich-rechtlichen und eines privaten Programms.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: I.Einleitung4 1.Relevanz des Themas4 2.Bemerkung5 3.Zielsetzung6 II.Theorie7 4.Wissenssendungen im TV – eine Programmeinordnung7 4.1Wissensberichterstattung im Rahmen des Bildungsfernsehens7 4.2Wissensberichterstattung – ein Überblick8 5.Mediennutzung Jugendlicher10 5.1Medien als Informanten11 5.2Rezeption von Wissensformaten12 6.Medienanalyse14 6.1Analyse der Sendung Quarks Co.15 6.2Analyse der Sendung Mythbusters-Die Wissenjäger19 7.Lernen mit dem Fernsehen24 7.1Der Begriff des Lernens24 7.2Charakteristika des Lernprozesses25 7.3Formale Elemente der medialen Aufbereitung27 7.3.1Schlüsselmoment Aufmerksamkeit28 7.3.2Verstehen mit Hilfe konstruierter Lernräume30 7.3.3Darstellung der Lernräume am Beispiel32 III.Empirie41 8.Beschreibung des Studiendesigns und der Stichprobe41 8.1Methode und Studiendesign41 8.1.1Fragebogen41 8.1.2Gruppendiskussion42 8.1.3Ablauf der Erhebung43 8.1.4Untersuchungszeitraum und Stichprobe43 9.Ergebnisse48 9.1Aufmerksamkeitsgewinnende Momente in den Lernräumen48 9.2Gebrauchswert der Sendung und Verstehen der Lernmomente57 9.2.1Lerneinschätzung aus der Sendung und Gebrauchswert für naturwissenschaftliche Fächer in der Schule57 9.2.2Fragen zum Verständnis der Lernmomente59 9.3Zusammenfassung der Ergebnisse64 IV.Interpretation und Ausblick66 V.Bibliographie70 VI.Abbildungsverzeichnis74 VII.Anhang75Textprobe:Textprobe: Kapitel 7., Lernen mit dem Fernsehen: Wie der Begriff der Wissenssendung bereits unmissverständlich verdeutlicht, unterliegen diese Formate dem Anspruch, dem Rezipienten in irgendeiner Weise Wissen zu vermitteln. In den folgenden Ausführungen soll einleitend der Begriff des Lernens definiert werden und diverse Kennzeichen des Lernens besprochen werden. Lernen wird in diesem Zusammenhang insbesondere anhand seiner konstitutiven Teilaspekte, der Aufmerksamkeit und dem Verstehen, behandelt. Folglich steht nicht im Vordergrund, einzelne Lerntheorien wiederzugeben, sondern vielmehr soll Lernen auf den Ebenen aufmerksamkeitsgenerierende Momente und Verstehen der vermittelten Wissensinhalte, auch hinsichtlich der audiovisuellen Beschaffenheit, betrachtet werden. […] 7.3, Formale Elemente der medialen Aufbereitung: Vor dem Hintergrund des konstruktivistischen Lernbegriffs stellen sich im Folgenden die Fragen, wie Verstehen und Lernen bzw. wie Verstehen und Aufmerksamkeit zusammenhängen. Aufmerksamkeit konstituiert sich in diesem Zusammenhang als Vorbedingung für das Verstehen, wobei das Verstehen Vorbedingung für das Lernen ist. Für die Aufmerksamkeit und das Verstehen gibt es jeweils formale Elemente im Fernsehtext, die dies fördern oder auch verhindern. 7.3.1, Schlüsselmoment Aufmerksamkeit: Einen zentralen Faktor bei der audiovisuellen Informationsverarbeitung stellt die Aufmerksamkeit dar. Sie spielt in der Auseinandersetzung insbesondere mit fernsehmedialen Inhalten in doppelter Hinsicht eine wichtige Rolle: Zum einen liegt die Wahl eines Fernsehprogramms zu 100% in den Händen des Rezipienten, genauso wie die Fernbedienung. Sobald Langeweile aufkommt, wird binnen von Sekunden weitergezappt – der Zuschauer geht dem Programm verloren. Zum anderen spielt die Aufmerksamkeit auch hinsichtlich der Informationsverarbeitung, neben der Wahrnehmung, der Motivation und der Emotion, eine basale Rolle im Verstehens- und Lernprozess. Gelingt es einer Information nicht Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen oder Konzentration hervorzurufen, wird sie auch keiner weiteren Verarbeitung unterzogen. Doch soll an dieser Stelle auch genannt werden, dass 'in einer Zeit, in der dicke Schlagzeilen und packende Bilder die Aufmerksamkeit der Menschen erregen, mit Information umso bewusster umgegangen werden muss'. Ganz allgemein wird unter Aufmerksamkeit 'ein kognitiver Prozess verstanden, bei dem nicht nur beobachtet wird, sondern aktiv darauf geachtet wird, was vor unseren Augen passiert'. Hervorgerufen wird Aufmerksamkeit dadurch, dass sich das Geschehen nicht mehr mit bestehenden Erwartungen anhand vorheriger Erfahrung deckt. Unerwartetes, Neues und Überraschendes vermag es folglich Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. In diesem Zusammenhang ist auch das Phänomen der Aufmerksamkeitsträgheit von Bedeutung. Mit der Länge der Aufmerksamkeitszuwendung des Rezipienten steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er bei dieser Sendung verharrt. Im Umkehrschluss bedeutet dies auch, sobald der Rezipient seine Aufmerksamkeit abgewandt hat, ist es umso schwieriger, ihn wieder für die Sendung zu begeistern. Die Bedingungen, die die Aufmerksamkeit verringern könnten, müssen folglich im Vorhinein aus dem medialen Text herausgearbeitet werden. Da Aufmerksamkeitsdetermination vor allem durch mediale Produktions- und Darstellervariablen sowie Inhalten geschieht, wird auf audiovisueller Ebene ständig gezielt versucht diese –möglichst dauerhaft- zu erregen und zu steuern: Auf visueller Ebene sind es u.a. überraschende Bildeffekte durch Kameraschwenks, Zooms, schnelle Schnitte, visuelle Spezialeffekte oder auch die Ästhetik einer Sendung. Akustische Darstellungsmittel sind Musik, Toneffekte, häufige Sprecherwechsel, Art der Ansprache und Humor. Vor allem Kinder reagieren stark auf diese Mittel. Doch gilt es stets zu beachten, dass auch erfolgreiche Stilmittel mit der Zeit an Wirkung verlieren, da sie, wiederum insbesondere von Kindern, schnell erlernt werden und somit das Neue, Fesselnde verloren geht. Von zahlreichen medienpsychologischen Befunden wird belegt, dass audiovisuelle Medien auf Verstehensprozesse einwirken und –insbesondere in Form des Fernsehens- 'eine große Wirkung auf ihre Zuschauer ausüben, die unter gewissen Umständen zu Lerneffekten führen können'. Dies gilt besonders für die auditive Komponente, weil die Aufmerksamkeitssteuerung stark über diesen Kanal abläuft. Auditive Reize können zu einer Steigerung der Aufmerksamkeit beitragen, was eine Grundvoraussetzung für effektive Lernprozesse ist. Häufig problematisch für den Verstehensprozess weist sich in diesem Zusammenhang das Zusammenspiel von Text und Bild auf. Viele Bildsequenzen rekrutieren zwar auf Grund technischer Möglichkeiten beim Zuschauer Aufmerksamkeit, ohne dabei jedoch irgendeine inhaltliche Korrelation aufzuweisen. Strittmatter und Niegemann führen abschließend zu diesem Punkt an, dass 'Aufmerksamkeit eine nur notwendige, nicht aber hinreichende Bedingung für das Verstehen darstellt'. Da die Aufmerksamkeit in jedem Fall aber subjektiv und Sache des Rezipienten ist, wird im empirischen Teil anhand der Aussagen der Jugendlichen nochmals verstärkt auf diesen Aspekt eingegangen. 7.3.2, Verstehen mit Hilfe konstruierter Lernräume: Einschränkend für die Relevanz von Darstellungsmitteln sind Strittmatter und Niegemann der Meinung, dass 'die Inhalte einer Fernsehsendung für die Art der Rezeption und das Verstehen einer Sendung von größerer Bedeutung sind als deren formale Merkmale'. Vor diesem Hintergrund spielt auch die strukturelle und inhaltliche Aufbereitung von Wissensinhalten für das Verstehen eine wichtige Rolle. Lernen durch Begleiten und Faktenlernen anhand modellhafter Erklärungen sind nach Götz die beiden Vermittlungsarten, denen sich Wissenssendungen bedienen, wobei von jeder Sendung eine spezifische Lernumgebung, ein Lernraum, angeboten wird. Das Lernen durch Begleiten lebt von Personalisierung, wobei die Abläufe im Vordergrund stehen. Der Protagonist erlebt und oder begleitet das zu Vermittelnde, wobei Fehler stets korrigiert und revidiert werden können und zudem Anknüpfungspunkte zum Alltag bestehen. Mittels der Strategie des 'Story Telling' sollen die 'Zuschauer miterleben, wie die Wissenschaftler sich der Antwort auf die Frage bzw. der Lösung des Rätsels nähern und sich neue, auch überraschende Zusammenhänge auftun'. Der Lernraum konstruiert sich hauptsächlich auf dem Protagonisten. Mit ihm/ihr werden Abläufe angeschaut und einzelne Stationen kennengelernt. Diese Art der Vermittlung findet sich in Mythbusters-Die Wissensjäger: Im Zentrum der Sendung steht die Vorgehensweise des wissenschaftlichen Experimentes, das von den Protagonisten erarbeitet und begleitet wird. Auch hier lebt die Sendung von den Experten Jamie Hyneman und Adam Savage, mit denen die Rezipienten die Stationen von der Idee bis zur schlussendlichen Durchführung des Experimentes miterleben. Fehler, die während der Erarbeitung oder Durchführung auftreten, werden von den beiden überdacht und revidiert. Darüber hinaus ist die Vermittlungsweise in der Sendung neben der ausgeprägten Personalisierung auch sehr stark emotionalisiert. Adam und Jamie machen aus ihren Gefühlen keinen Hehl, was zur Authentizität beiträgt und Anknüpfung zum eigenen Selbst ermöglicht. Dies wirkt sich dann wiederum auf die kognitiven Prozesse und die Erinnerungsleistung aus. Beim Faktenlernen anhand modellhafter Erklärungen wird angestrebt, dem Rezipienten Fakten mit Hilfe von aufmerksamkeitserregenden Bildern zu vermitteln. Oft verursachen außergewöhnliche Bilder in Kombination mit unerwartet hohen oder niedrigen Zahlenangaben beim Rezipienten eine anregende Wirkung. Ein wichtiger Bestandteil bei dieser Form der Vermittlung ist der Einsatz von didaktisierten Momenten, in denen explizit Fragen benannt werden, Erklärungen gesucht und gefunden werden, sowie die Erklärung mittels von Modellen stattfindet. Auch die Lernräume kennzeichnen sich durch eine maßgeblich didaktisierte Beschaffenheit. Daneben sind die Verwendung von Modellen und Animationen konstituierende Elemente, 'sie können den Aufbau mentaler Modelle unterstützen, wenn sie die exakte Simulation eines kognitiven Prozesses sind und so das Arbeitsgedächtnis entlasten'. Die Art und Weise der Wissensvermittlung in der Sendung Quarks Co. lässt sich vor diesem Hintergrund als Vermittlung von Faktenwissen anhand modellhafter Erklärung beschreiben. Kennzeichnend für die Sendung ist die Verwendung aufwändiger Simulationen und Animationen zur Verdeutlichung der wissenschaftlichen Inhalte. Der häufige Einsatz von Experimenten ermöglicht auch das begleitende Moment der Informationsvermittlung. Der Moderator nimmt die Rolle der Erklärinstanz ein, bleibt als Experte vorwiegend sachlich und kühl. Insbesondere am Beispiel der ausgewählten Folge 'Blitze – faszinierend und gefährlich' findet sich der Einsatz beeindruckender Bilder, beispielsweise von Blitzaufnahmen, in Kombination mit unerwarteten Zahlen, wie der Wahrscheinlichkeit von einem Blitz getroffen zu werden, wieder. Der Lernraum zeichnet sich in der Sendung durch eine starke Didaktisierung aus. Die Einrichtung des Studios mit einer Vielzahl an wissenschaftlichen Gerätschaften zum Beispiel vermittelt unmissverständlich den Eindruck einer Lernumgebung. Nach Bullion gilt für die Sendung aber auch, 'wer bei laufender Sendung Lernerfolge haben will, muss sich anstrengen, denn die Informationsdichte ist hoch - trotz lockerer und unterhaltender Präsentation'.
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