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In: Discussion paper 136
Der Zusammenbruch des sozialistischen Regimes Ende 1989 sowie der immer lauter werdenden Ruf nach politischer Einheit seit Beginn 1990 bedingte einen schnellen und radikalen Bruch der ostdeutschen Institutionen. Dieser Bruch umfasste auch eine komplette Neuausrichtung der (landwirtschaftlichen) Verwaltung. Ähnlich wie in den anderen Transformationsländern Mittel- und Osteuropas mussten die Inhalte, Funktionen und Aufgaben entsprechend den Anforderungen einer demokratischen Gesellschaft sowie der Marktwirtschaft angepasst werden. Darüber hinaus musste jedoch die Verwaltungsstruktur Ostdeutschland dem verwaltungsmäßigen (territorialen) Aufbau Westdeutschland angepasst werden. In der Praxis bedeutete dies, dass die sozialistische Struktur abgebaut und aufgelöst, während gleichzeitig eine neue aufgebaut wurde. Dieser Prozess bedingte auch die komplett neue Einstellung von Personal, obwohl Ehemalige sich neu bewerben konnten. Der Zeitrahmen für diese Transformation war extrem begrenzt. Im Unterschied zu den anderen Transformationsländern konnte hierbei jedoch auf die massive Unterstützung durch Westdeutschland zurückgegriffen werden. Zurückblickend ist diese Transformation der Agrarverwaltung sehr erfolgreich verlaufen, da in dieser Periode ohne nennenswerte Probleme Milliarden von DM an die landwirtschaftlichen Betriebe ausgereicht wurden, um den drohenden Zusammenbruch der landwirtschaftlichen Produktion zu verhindern. Die landwirtschaftliche Verwaltung musste jedoch nicht nur transformiert werden, sondern es wurden neue Veraltungseinheiten geschaffen, besonders um das Staatseigentum an Grund und Boden mit dem Ziel einer raschen Privatisierung zu verwalten. Allerdings erhielt diese Verwaltungseinheit, die ursprünglich nur auf kurze Zeit ausgelegt war, im Laufe der Jahre einen permanenten Charakter. Neben der Verwaltung mussten sich auch die landwirtschaftlichen Verbände neu organisieren. Von besonderer Bedeutung war die Vereinigung und Neuausrichtung des Deutschen Bauernverbandes, da beide Ursprungsverbände ein völlig konträres landwirtschaftliches Leitbild vertraten. Dies ist jedoch der einzig bedeutende Verband Deutschlands, in dem ostdeutsche Personen nach der Vereinigung an der Verbandsspitze verblieben sind. Diese Konstellation hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die Ausgestaltung der Agrarstrukturpolitik in Ostdeutschland während der ersten Jahre nach der Vereinigung. -- Transformation ; Agrarverwaltung ; ländliche Verbände ; Bauernverband ; Vereinigung ; Deutschland.
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