Buch(gedruckt)2010

Zersetzung der Seele: Psychologie und Psychiatrie im Dienste der Stasi

In: Eva-Taschenbuch 248

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Abstract

Überall auf der Welt setzen Diktaturen und ihre Geheimdienste Sozialtechniken und psychologisches Wissen gegen politische Gegner ein. Mit Hilfe der psychologischen Kriegsführung im Innern soll der Kampf um die Seele gewonnen werden. Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR bildete da keine Ausnahme und nahm Ärzte, Psychologen, Psychotherapeuten und Krankenhauspersonal für seine Zwecke in den Dienst. Die "Operative Psychologie" der Stasi unterlag strikter Geheimhaltung und diente eindeutigen politischen Zwecken: Eignungs- und Leistungsdiagnostik für Leistungskader und IMs, Überwachung der politischen Zuverlässigkeit und Motivation von Mitarbeitern, Einschätzung von bespitzelten Personen und ihres sozialen Umfeldes, verbesserte Schulungs- und Vernehmungstechniken. Mit Hilfe der "Operativen Psychologie" betrieb das MfS sowohl die gezielte Anwerbung und "Stabilisierung" von Mitarbeitern als auch die systematische "Zersetzung" von Opposition. Seit dem Fall der Mauer bemühte sich Jürgen Fuchs besonders um die Aufklärung der Verbrechen des MfS. Am 9. Mai 1999 starb Jürgen Fuchs an Blutkrebs. Sein krankheitsbedingter Tod erzeugte den Verdacht, er sei als Häftling des MfS vorsätzlich Gammastrahlen ausgesetzt worden. --- Klaus Behnke, geboren 1950 in Teltow (DDR), studierte an der Berliner Humboldt-Universität Psychologie, bis seine Immatrikulation wegen Angriffen gegen die SED widerrufen wurde. Nach dem Theologiestudium 1977 Ausreise nach Westberlin und Einreiseverbot bis 1989. Lebt heute als Psychotherapeut in freier Praxis in Berlin. Jürgen Fuchs, geboren 1950 in Reichenbach (DDR), studierte von 1971 bis 1975 in Jena Psychologie. Seit 1971 literarische Veröffentlichungen, befreundet mit Wolf Biermann, Robert Havemann und Reiner Kunze. Deswegen zunehmende Probleme mit Partei- und Staatssicherheit. 1975 Lese- und Publikationsverbot in der gesamten DDR, 1976 politische Haft. Im August 1977 Abschiebung nach Westberlin und Ausbürgerung, bis 1989 Einreiseverbot in sämtliche Ostblockländer. Am 9. Mai 1999 starb Jürgen Fuchs an Blutkrebs.

Weitere Versionen:

Sprachen

Deutsch

Verlag

Europ. Verl.-anst.

ISBN

9783931705350

Seiten

323 S.

Edition

3. Aufl.

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