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In: Schriftenreihe Band 10699
Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit ist das globale Wirtschaftsleben einem einzigen Prinzip unterworfen: dem Kapitalismus. Wirtschaftswissenschaftler Branko Milanović erläutert die Gründe für den beispiellosen Triumph, auf den mit dem Aufstieg Asiens eine Art Schisma gefolgt sei: auf der einen Seite der liberale Kapitalismus, paradigmatisch vertreten von den Vereinigten Staaten von Amerika – auf der anderen Seite der politische Kapitalismus, der in der Volksrepublik China seinen Idealtypus finde. Während die liberale Variante mit Demokratie und Rechtsstaatlichkeit einhergehe, werbe der politische Kapitalismus mit effizienter Steuerung und höherem Wirtschaftswachstum. Milanović widmet sich dieser Rivalität und leistet nicht nur einen Abriss der Geschichte des Kapitalismus und seiner unterschiedlichen Spielarten, er wagt auch einen Ausblick: Wenn der liberale Kapitalismus sich nicht weiterentwickele und die Ursachen wachsender Ungleichheit ignoriere, könne er sich in den politischen Kapitalismus verwandeln – und letztlich seine Vorzüge von Freiheit und Demokratie verlieren.
Zum ersten Mal in der Geschichte dominiert ein einziges Wirtschaftssystem den Globus. Von Peking bis Porto Alegre: Ob es uns gefällt oder nicht, heute sind wir alle Kapitalisten. Das Mantra der Alternativlosigkeit gehört längst zum rhetorischen Standardrepertoire von Politikern jeder Couleur. Warum konnte sich der Kapitalismus gegen den Kommunismus durchsetzen? Wie steht es um die Aussichten auf eine gerechtere Welt, nun, da seine Vorherrschaft ohne Konkurrenz ist? Spätestens seit der Finanzkrise zeichnet sich ab, dass zwei Ausprägungen im Wettstreit miteinander liegen: ein liberaler Kapitalismus, der mit rechtsstaatlichen Prinzipien und Demokratie einhergeht, und ein autoritärer, in dem Vetternwirtschaft und politische Willkür an der Tagesordnung sind. Wenn es nicht gelingt, so Milanović, Herausforderungen und Probleme wie Ungleichheit, Migration oder Korruption zu meistern, ist nicht nur die liberale Wirtschaftsordnung, sondern auch die Demokratie in Gefahr. Aber der Kapitalismus ist ein von Menschen gemachtes System: Unsere Entscheidungen bestimmen, welche Form er in Zukunft annimmt.
Spätestens seit der Finanzkrise zeichnet sich ab, dass zwei Ausprägungen im Wettstreit miteinander liegen: ein liberaler Kapitalismus, der mit rechtsstaatlichen Prinzipien und Demokratie einhergeht, und ein autoritärer, in dem Vetternwirtschaft und politische Willkür an der Tagesordnung sind. Wenn es nicht gelingt, so Milanović, Herausforderungen und Probleme wie Ungleichheit, Migration oder Korruption zu meistern, ist nicht nur die liberale Wirtschaftsordnung, sondern auch die Demokratie in Gefahr. Aber der Kapitalismus ist ein von Menschen gemachtes System: Unsere Entscheidungen bestimmen, welche Form er in Zukunft annimmt. (Verlagstext)
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