Soziale Folgen von IWF- und Weltbankstrategien in Marokko: Modernisierung der Gesellschaft oder Modernisierung der Armut?
In: Wuqûf: Beiträge zur Entwicklung von Staat u. Gesellschaft in Nordafrika, Heft 4-5, S. 161-166
Abstract
1983 nahm Marokko ein strukturelles Anpassungsprogramm an. Der Beitrag befaßt sich vor allem mit den Vorstellungen der Weltbank zur Armutsbekämpfung und deren Realisierungschancen und den sozialen Folgen des Anpassungsprogrammes in Marokko. Die instabile Wirtschaftslage in Marokko führt zu äußerst unsicheren Arbeits- und Einkommensverhältnissen. Das Reservoir billiger Arbeitskräfte - in den Vorstellungen der Weltbank ein Anreiz für ausländische Investoren - ist zugleich ein Aspekt weiterbestehender Rückständigkeit, da es häufig Kinder und Jugendliche sind, die dieses Reservoir bilden und keine Chance für eine Berufsausbildung besitzen. Nebenbeschäftigungen und Rücküberweisungen von marokkanischen Gastarbeitern trugen zur sozialen Sicherung bei. Der Staatssektor wird aufgrund der beschlossenen Privatisierungsmaßnahmen künftig weniger Arbeitskräfte benötigen. Für die 90er Jahre ist vorrangig wirtschaftliches Wachstum und Förderung exportorientierter Zweige geplant und somit kaum eine Verbesserung der sozialen Lage der unteren Einkommensschichten zu erreichen. (DÜI-Ott)
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Deutsch
ISSN: 0930-9306
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